Fußball

Ohne Burgstaller zehn Punkte verschenkt: Rapid müsste Tabellenführer sein!

Mehr als 16.000 Karten sind für Rapids Heimspiel am Sonntag gegen Austria Klagenfurt, die Mannschaft des letzten Rapid-Meistertrainers Peter Pacult, verkauft. Dem vierten Anlauf zum zweien Heimsieg der Saison nach dem 4:0 gegen Altach im Juli. In einer Ecke des grün-weißen Fansektors wird Sonntag wieder das Transparent „Rapid, der Sinn des Lebens“ hängen. Wie seit Jahrzehnten mit Ausnahme von 13 Spielen bei jedem Match von Rapid. Egal wo. Das ist das Transparent von „Edelfan“ Jürgen Hartmann. Für ihn Ehrensache, letzte Woche beim Comeback von Guido Burgstaller in Klosterneuburg dabei gewesen zu sein. Den Doppelpack des Kapitäns beim 4:1 gegen die Vienna innerhalb von elf Minuten registrierte er zufrieden. Aber der bestärkte ihn nur seiner Ansicht: „Wir haben in den ersten zehn Runden zehn Punkte verschenkt. Rapid müsste Tabellenführer sein!“

Für den Burgstaller-Fan hänge diese zehn Punkte auch mit dem Kapitän zusammen. Als Rapid in der ersten Runde in Linz nach 96 Minuten mit der letzten Aktion den Ausgleich zum 1:1 gegen den LASK kassierte, war Burgstaller nicht mehr dabei, sechs Minuten zuvor gegen Fally Mayulu ausgetauscht worden. Statt drei Punkte nur einer-zwei Punkte weg. Als Rapid daheim gegen WSG Tirol Chancenwucher betrieb, als klar bessere Mannschaft nur ein 1:1 statt den Pflichtsieg schaffte, spielte der an den Adduktoren verletzte Burgstaller nur in den letzten zehn Minuten. Zu kurz, um für das Siegestor zu sorgen. Überdies verletzte er sich, fehlte daher bis zum Test gegen Vienna. Auch bei den anderen sechs verschenkten Punkten: Gegen Wolfsberg in Hütteldorf statt 3:2 durch ein Tor in der 97. Minute 3:3. Gegen Sturm Graz nur 1:1, weil Mayulu aus zweite Metern Entfernung nicht ins leere Tor traf. Im Derby gegen Austria mit zwei Mann mehr über 36 Minuten nichts geschafft, nur  0:0. Nach Hartmanns „Hochrechnung“ hätte Rapid derzeit 24 Punkte, Titelverteidiger Red Bull Salzburg 23, Sturm 22.

Die Realität: Rapid geht mit nur 14 Punkten als Sechster ins Heimspiel gegen Klagenfurt, muss gewinnen, um die Kärntner von Platz fünf zu verdrängen. Mit Burgstaller soll sich die Mannschaft besser für guten Leistungen belohnen als ohne ihn. Obwohl der Kapitän die Erwartungen in ihn dämpft: „Ich bin noch nicht in Topverfassung, die kriegt man nach einer längeren Pause erst über Spiele. Die ersten zwei werden hart!“ Also gegen Klagenfurt und eine Woche darauf wieder daheim gegen den LASK. Nur das steht für ihn im Fokus, das Teamcomeback ist abgehakt. Ob er auch gegen Deutschland dabei sein wird, hat ihn noch nicht beschäftigt. Darüber gab es auch kein Gespräch mit Teamchef Ralf Rangnick.  Die Marketing-Abteilung Rapids hat aber auf Burgstallers 12 Minuten-Einsatz beim 1:0 gegen Aserbaidschan und der gelb-roten Karte reagiert: Es gibt ein rotes Trikot mit der für ihn ungewohnten Rückennummer drei, die Burgstaller in Baku trug und dem Foto, wie er die rote Karte bekommt, um 29,95 Euro zu kaufen. Freitag gingen binnen kurzer Zeit hunderte weg. Der Reinerlös kommt einer Charity-Aktion zugute.

Foto: SK Rapid.

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