Fußball

Riesiger Derby-Ärger bei Vienna: Zum dritten Mal 2:0 verspielt!

„Nur“ 2600 Zuschauer beim Wiener Zweitligaderby zwischen der Vienna und dem FAC auf der Hohen Warte. Zu ihnen gehörten ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer, Generalsekretär Bernhard Neuhold, Wiens Sportstadtrat Peter Hacker, Schiedsrichterchef Viktor Kassai und Austrias Mittelfeldspieler Matthias Braunöder. Sie sahen anders als Sonntag zuvor die 15.200 bei Austria gegen Rapid Tore und dazu einige Chancen, kurzum ein besseres Spiel ohne rote Karten, nur mit vier gelben. Es endete auch mit einem Unentschieden, über das sich die Vienna ähnlich ärgerte wie fünf Tage zuvor Rapid und der FAC ähnlich jubelte wie die Austria. Auch für die Floridsdorfer zählt der eine Punkt praktisch wie drei.

Der Grund dafür: Die Vienna hatte zwar keine numerische Überlegenheit wie Rapid durch die roten Karten der Austrianer Braunöder und James Holland, gab aber zum dritten Mal in dieser Saison eine 2:0-Führung aus der Hand. Wie zuvor gegen die zweite Mannschaft von Sturm Graz und Tabellenführer GAK. Diesmal führte die Vienna sogar bis zur 90. Minute 2:0, ehe sie noch zwei Punkte liegen ließ Als in der ersten Hälfte klar bessere, aggressivere Mannschaft, die zudem mit Eckbällen gefährlich wurde. Die Linksverteidiger Cedomir Bumbic von der rechten Seite mit links schoss. Danach fiel das schnelle 1:0 noch zwei Minuten durch einen Kopfball von Kevin Boateng und nach 55 Minuten der zweite Treffer durch Christoph Monschein, mit Kapitän Bernhard Luxbacher der auffälligste Vienna-Spieler. Da konnte sich Trainer Alexander Zellhofer noch über die „Früchte“ des Trainings von Standardsituationen freuen.

Warum auch immer, schaltete die Vienna danach in den „Verwaltungsmodus“ um. Nach 79 Minuten wurden mit Monschein und Peham zwei Stürmer ausgetauscht, es kam aber nur ein neuer (Marcel Tanzmayr) und dazu ein Defensivspieler (Kerim Abazovic), um das Resultat über die Runden zu bringen. Das schien bis auf eine Situation nicht gefährlich zu werden. Bis zur letzten Minuten der regulären Spielzeit. Ein verunglückter Rückpass führte nach 90 Minuten zu einem Elfmeterfoul von Tormann Armin Gremsl. Aus dem von Referee Safak Barmaksiz gegebenen Elfmeter fiel das 2:1 durch Mirnes Becirovic. Dann hatte Joker Tanzmayr die Riesenchance auf das 3:1, als er außerhalb der Strafraums FAC. Keeper Simon Spari den Ball abnahm, danach aber nichts ins leere Tor traf. Ein verunglückter Ausflug von Gremsl endete mit dem Eigentor von Verteidiger Jürgen Bauer zum 2:2. Frust pur in Blau-gelb.

Bevor es zur unerwarteter Wende kam, war Gerhard Schweitzer, der Spion von Viennas nächstem Gegner Ried, bereits gegangen. Ried gewann beim Letzten Amstetten durch ein Tor in der 94, Minute 3:2, stieß auf Platz drei vor. Genauso viel oder noch mehr Frust als bei der Vienna gibt es wohl in St. Pölten, der am FAC-Platz in Wien gegen Aufsteiger Stripfing mit dem ersten Angriff durch Dario Tadic die Führung erzielte, danach aber gegen Austrias Kooperationsklub total unterging, mit 1:4 (1:2) die dritte Niederlage in den letzten vier sieglosen Runde kassierte. Einer der violetten Hoffnungen, der 19 jährige Moritz Wels, zeige mit zwei Toren, warum die Austria große Hoffnungen in ihn setzt. Da Tabellenführer GAK Samstag Aufsteiger Schwarz Weiß Bregenz im Spitzenspiel durch ein Tor von Daniel Maderner 1:0 (0:0) bezwang, hat St. Pölten als Fünfter schon elf Punkte Rückstand. Das ist ein bisschen viel und könnte zu einer Trainerdiskussion führen. Auch wenn Sportvorstand Jan Schlaudraff davon nichts hören wollte.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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