Seit letzten Samstag durften Fans wieder in die Stadien der ersten israelischen Liga. Das lokale Konzept sieht unter strengen Auflagen eine Auslastung bis zu 1500 Zuschauern vor. Nur Fans über 16 Jahre, die in der letzten Saison Inhaber von Dauerkarten waren, dürfen eine Karte erwerben. Am Eingang des Stadions ist der Impfnachweis vorzuzeigen. Der Einlass erfolgt zu der Zeit, die auf dem Ticket eingetragen und zu lesen ist. Essen auf den Tribünen bleibt streng verboten. Das erste Spiel war das von Hapoel Tel Aviv gegen Bnei Sachnin im Bloomfield-Stadion. Dort, wo Andi Herzog 2001 Österreichs Last Second-Ausgleich zum 1:1 gegen Israel in der Qualifikation für die WM erzielte, das Israel damals alle Chancen raubte. Weit mehr als die erlaubten 1500 Zuschauer hatten sich beim Stadion versammelt, Pyro-Technik gezündet, dagegen protestiert, das nicht mehr Fans ins Stadion durften.
Unter den 1500 Geimpften war auch Israels Teamchef aus Oberösterreich, Willi Ruttensteiner. Ohne Impfzertifikat hätte selbst er nicht ins Stadion gedurft. Das hat er, weil er durch Vermittlung von Österreichs Botschafterin in Israel, Hannah Liko, auch als Ausländer zweimal geimpft wurde. So konnte er die Teamkandidaten von Hapoel Tel Aviv beobachten. Für Israel beginnt die WM-Qualifikation in der Österreich-Gruppe am 25. und 28. März mit den Heimspielen gegen Dänemark und Schottland, ehe es nach Moldau geht. Legionärsprobleme wie Kollege Franco Foda in Österreich kennt Ruttensteiner vorerst nicht. Wie es aussieht, steht ihm von den 13 Kandidaten nur der in der nordamerikanischen Major Soccer League spielende Gabi Kinda nicht zur Verfügung. Alle anderen aus Schottland, Deutschland (der Ex-Salzburger Munas Dabbur), Holland (unter anderem Topstar Eran Zahavi), der Ukraine, Spanien (Ex-Wolfsberg-Torjäger Shon Weissman) und den Emiraten kommen.
Mit Israel hat Ruttensteiner zweimal in der Nations League bei Österreichs Startgegner Schottland im Hampden Park ein Unentschieden geholt. Sowohl im Gruppenspiel als auch im Play-off über 120 Minuten, ehe das Elfmeterschießen verloren ging. Für Österreichs Notelf wird es seiner Ansicht nach eine sehr schwere Angelegenheit, bei den Schotten zu bestehen: „Es fehlt doch zu viel Klasse. Schon komplett wäre es eine schwierige Aufgabe gewesen. Der größte Vorteil ist sicher, dass keine Zuschauer in den Hampden Park dürfen!“