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Schlechter hätte es für Hütter nicht beginnen können! Schock um Baumgartlinger: Teamkapitän fällt zwei Monate aus

Kein guter Samstag für zwei Österreicher in Deutschland, die einen Wohnsitz in Seekirchen am Wallersee haben:  Trainer Adi Hütter und Teamkapitän Julian Baumgartlinger. Schlechter hätte es für Hütter zum Start im neuen Job bei Eintracht Frankfurt nicht kommen können. Sechs Tage nach dem 0:5-Debakel im Supercup gegen Bayern flog der Titelverteidiger im Pokal in der ersten Runde als Titelverteidiger beim Regionalligaklub Ulm mit 1:2 raus. Für Baumgartlinger ist die Saison für die nächsten zwei Monate schon gelaufen: Beim 1:0 von Leverkusen in Pforzheim blieb er kurz vor der Pause bei einem Zweikampf im Rasen hängen, verdrehte sich das linke Knie, wurde auf der Tragbahre vom Feld getragen. Der  Verdacht auf Innenbandriss. bestätigte sich Sonntag bei der Magnetresonanz.

Das bedeutet zwei Monate Pause, wird Teamchef Franco Foda alles andere als gerne hören: Im September gegen Schweden, dann in der Nationals League gegen Bosnien in Zenica, im Oktober gegen Nordirland im Happel-Stadion und dann beim Länderspiel in Dänemark wird der Mittlfeldspieler nicht dabei.  Möliches Comeback: Am 15. November das Heimspiel gegen Bosnien in Wien. Baumgartlinger wusste Sonntag beim blick nach vorne bereits sein aktuelles Ziel: „Stärker als vorher zurückkommen.“

Bei Hütter und Frankfurt wurde seit vergangenen Sonntag der Teufel an die Wand gemalt. Die Medien sahen die Gefahr, das Hütter in  Frankfurt ähnliches passieren könnte wie einem anderen österreichischen Trainer, Peter Stöger ein Jahr zuvor mit dem 1.FC Köln. Nämlich der totale Absturz in der Liga nach einem historischen Erfolg.  Sie prophezeiten eine Krisensaison, sollte es in Ulm die zweite Niederlage im zweiten Pflichtspiel unter dem neuen Trainer Hütter passieren. Sie passierte 91 Tage nach dem Triumph im Pokalfinale von Berlin gegen Bayern, Frankfruts ersten Titel nach 30 Jahren. Hütter hatte von den 14 Spielern, die damals zum Sieg beitrugen, in Ulm  nur die Hälfte zur Verfügung. Vier Stützen verließen Frankfurt, mit Stürmer Ante Rebic und dem amerikanischen Verteidiger Timothy Chandler sind zwei verletzt. Somit ist Frankfurt der erste Titelverteidiger in Deutschland seit 22 Jahren, der bereits in Runde eins scheiterte.

Dabei hatte Hütter seiner Mannschaft nach der Abfuhr gegen Bayern erklärt, dass er sich nochmals  eine solch emotionslose Leistung nicht bieten lassen werde. In Ulm machte er ihr punkto Einsatz und Einstellung keinen Vorwurf. Es kam auch mit etwas Pech zur Blamage. Frankfurt ließ Sitzer aus, traf dreimal das Aluminium, kam zu zwei Toren aus Abseitsposition, erst in letzter Minute zu einem regulären Treffer. Es zeigte sich, dass die Neuerwerbungen bisher nicht die Lücken schließen konnten. Jetzt ist Sportvorstand Fredi Bobic gefordert, nochmals aktiv zu werden. Hütter redete nachher nicht davon, neue Spieler zu fordern, sondern sprach die fehlende Entschlossenheit und Konsequenz bei den vergebenen Chancen an: „Wir brauchen nicht um den heißen Brei herumreden, in Ulm zu verlieren ist sehr enttäuschend.“ Hütters Vorgänger in Frankfurt, Niko Kovac, ging mit Bayern nur ganz knapp an einer Riesenblamage vorbei: Nur 1:0 im Norden Deutschlands beim Viertligisten Drochtersen/Assel. Dabei spielte bis auf David Alaba die beste Besetzung, das goldene Tor erzielte Robert Lewandowski erst acht Minuten vor Schluss. Die Bayern-Stars mussten sich harsche Kritiken gefallen lassen. Kovac: „Wir waren handlungslangsam, es hat zu lange von oben nach unten gedauert.“

Es gab auch Österreicher, die in Deutschland von einem erfolgreichen Samstag sprechen konnten: Florian Kainz war beim 6:1 von Werder Bremen bei Wormatia Worms in der erste Hälfte sehr auffällig, bereitete die Führung vor, erzielte das zweite Tor selbst. Der Steirer Stefan Posch war bei Hoffenheims 6:1 in Kaiserslautern, bei dem der angeschlagene Florian Grillitsch geschont wurde, ein solider Innenverteidiger. Der Ex-Rapidler Joelinton bestätigte mit drei Toren den bisher starken Eindruck, den er in der Vorbereitung machte. In Hütteldorf wird man sich fragen, warum er bei Grün-Weiß nicht mitunter ähnliche Torjäerqualitäten wie jetzt bei Hoffenheim ausspielte.

Einen Fehlstart gab´s in England für Marko Arnautovic mit West Ham in der Premier League: Auf das 0:4 in Liverpool folgte eine 1:2-Heimpleite gegen Bournemouth, bei der Arnautovic mit einem verwandelten Elfer für die Führung sorgte. Von Steigerung gegenüber letzter Saison bisher wenig zu sehen. In Italien blieb Cristiano Ronaldo beim mit Spannung erwarteten ersten Pflichtspiel bei Juventus in Verona nicht nur ein Tor schuldig. Das Siegestor für den Serienmeister  gegen Chievo zum 3:2 fiel erst in letzter Minute durch Joker Federico Bernadeschi. Von der 56. bis zur 75. Minute führte Chievo 2:1.

 

 

 

Foto: Instagram.

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