Fußball

Von Hamburg über Düsseldorf, Nürnberg, Unterhaching bis Lübeck ist für 31 „Ösis“ Platz

32 Österreicher bei 16 Klubs der deutschen Bundesliga unter Vertrag, dazu zwei Cheftrainer, in deren Staff vier Landsleute dabei sind. Aber auch darunter, in der zweiten und dritten Liga ist Rot-Weiß-Rot durchaus gefragt. Dort haben inklusive Trainer 31 Österreicher einen Job. 18 bei 12 der 18 Zweitligisten, 13 bei den 20 Vereinen der zweiten Liga. Zwei trafen Freitag Abend in Hamburg aufeinander: Lukas Hinterseer und Kevin Danso beim Zweitligauftakt zwischen dem Hamburger SV und Absteiger Fortuna Düsseldorf. Für Hamburg begann mit dem 2:1 (1:0)-Heimsieg der dritte Anlauf in Richtung Aufstieg, die Fortuna möchte sofort wieder zurück. Hamburg hat trotz Sparwelle  nach der Pleite der letzten Saison das größte Budget der Liga.  Es kam mit Daniel Thioune ein neuer Trainer, der zuvor mit Osnabrück drei Aufstiege geschafft hatte. Es gab sechs Abgänge, darunter Hinterseers Landsleute Louis Schaub und Martin Harnik sowie der finnische Teamstürmer Joel Pohjanpalo. Hinterseer bekam mit dem aus Köln geholten Simon Terodde, der gegen Düsseldorf beide Tore erziele, ehe ihn Hinterseer nach 69 Minuten ablöste, und den von Bochum zurückgekehrten Manuel Winzheimer neue Konkurrenten im Angriff. Die 1:4-Pokalpleite bei Drittligist Dynamo Dresden am Montag machte keine Hoffnung, im Gegenteil. Fortuna Düsseldorf kamen mit Austria-Heimkehrer Markus Suttner und Kevin Stöger, der überraschend noch keinen neuen Klub fand, zwei Österreicher abhanden, Augsburg-Leihgabe Danso (Bild oben) soll nach einer Frustsaison in England bei Southampton neu durchstarten, die Abwehr dicht machen.

Weitere Österreicher mit Aufstiegshoffnungen? Möglicherweise bei Ex-Rapidler Konstantin Kerschbaumer mit Heidenheim nach dem unglücklichen  Scheitern in der Relegation an Werder Bremen. Vielleicht auch bei Robert Zulj in Bochum.  Vier Österreicher beschäftigt der 1.FC Nürnberg, einen weniger Karlsuhe. Beim nur knapp dem Abstieg entkommenen Traditionsklub Nürnberg herrscht mit dem in Hamburg als Trainer gescheiterten neuen Sportchef Dieter Hecking zwar Aufbruchstimmung, aber ob die Mannschaft das hergibt? Nikola Dovedan wird von den Österreichern die meisten Einsätze bekommen, Georg Margreitter ist mit 31 vorerst nur „Back Up“ im Abwehrzentrum, Andreas Lukse Tormann Nummer drei. Als Video-Analyst arbeitet wie von 2016 bis 2019 bei Rapid Maurizio Zoccola, in Nürnberg bereits unter dem dritten Trainer. Zuerst Damir Canadi, der ihn holte, dann Jens Keller, jetzt Robert Klauß, zuvor  Assistent von Julian Nagelsmann bei RB Leipzig. Beim 1:1 in Regensburg am Freitag spielte nur Dovedan. Und das nicht von Beginn, sondern in den letzten 20 Minuten. Das Österreicher-Trio bei Karlsruhe: Der neue von Mattersburg gekommene Tormann Markus Kuster, dazu wie bisher Defensivspieler Christoph Kobald und Stürmer Marco Djuricin. Auf eine bessere Saison als seine erste hofft bei Darmstadt Mathias Honsak, der „Blitz aus Stadlau“.  Ein einstelliger Tabellenplatz ist das Ziel für Sandhausen-Tormann Martin Fraisl. Dort gehört Ur-Rapidler Stefan Kulovits zum Trainerteam. Nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben wollen Lukas Gugganig in Osnabrück, der Ex-Hartberger Florian Flecker, der sich bei Union Berlin nicht durchsetzen konnte, bei Aufsteiger Kickers Würzburg, Philipp Zulechner bei Erzgebirge Aue sowie der von dort zum Aufsteiger Eintracht Braunschweig gewechselte Ex-Rapidler Dominik Wydra.

Auch in der dritter Liga haben Österreicher Aufstiegsambitionen: Die Ex-Austrianer  Philipp Hosiner und „Zaubermaus“ Sascha Horvath mit Dynamo Dresden, bei Ingolstadt Sturm-Rückkehrer Thorsten Röcher und Nico Antonitsch. Der vom Namen her bekannteste  Österreicher spielt bei Unterhaching: Patrick Hasenhüttl. Vater Ralph begann dort seine Trainerkarriere, besitzt vor den Toren Münchens ein Haus, in dem er mitunter Urlaub vond er Premier League und Southampton macht.  Beim Skandalklub Uerdingen spielt Ex-Rapidler Lukas Königshofer im Tor, sein Spezialtrainer ist Wolfgang Wimmer, der Vater von Kevin, früher Legionär bei Köln, Tottenham und Stoke. In München spielen bei 1860 Martin Pusic (zuletzt Mattersburg) sowie der aus der Rapid-Akademie stammende Tim Linsbichler, der in Hoffenheim nicht über die zweite Mannschaft hinauskam. Lokalrivale Türkgücü mit Ex-St.Pölten-Trainer Alexander Schmidt holte Ex-Rapid-Verteidiger Stefan Stangl und von Mattersburg nach dem Konkurs Mittelfeldspieler Philipp Ehrhardt. Im hohen Norden bei Aufsteiger Lübeck hat Rolf Landerl das sportliche Sagen als Cheftrainer. Ihm zur Seite Landsmann Walter Franta, der sich um die Torhüter kümmert. Zum Klassenerhalt soll auch das 26 jährige ehemalige Rapid-Talent Osarenren  Okungbowa im Mittelfeld verhelfen.

 

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