Auftakt zur Meistergruppe mit einem „Länderspiel“ zwischen Wien und Kärnten: Zwischen Austria und Wolfsberg sowie Austria Klagenfurt und Rapid. In beiden Duellen spielt die Hoffnung auf Platz zwei mit. Der in den ausstehenden zehn Runden das große Ziel von Sturm Graz, Wolfsberg und Rapid ist: Alle wollen der Beste nach Meister Red Bull Salzburg sein. Denn am neunten Titel hintereinander können sich die Salzburger nur selbst hindern. Die Austrias aus Wien und Klagenfurt wollen im Kampf um einen internationalen Startplatz schon mitmischen. Manfred Schmid formulierte es deutlich, dass Violett Europa im Kopf hat, Peter Pacult hielt sich zurück. Aber wer weiß, dass er der Meinung ist, mit Klagenfurt in den Kärntner Medien schlechter behandelt zu werden als Wolfsberg, kennt sein großes Ziel: Am Ende die Nummer eins in Kärnten zu sein. Der Weg dorthin soll mit der Revanche an Rapid für das 0:3 in Hütteldorf vor einer Woche beginnen. Als Trainer hat Pacult gegen seinen Ex-Klub noch keinen Sieg gefeiert.
Wenn Sturm Graz das Spitzenduell am Sonntag in Salzburg verliert, kann Wolfsberg bereits mit einem Unentschieden Platz zwei von den Grazer erobern, die Austria mit einem Sieg die Steirer überholen. Salzburg ist daheim seit 26 Pflichtspielen ungeschlagen, Sturm hat in der Liga die längste Serie ohne Niederlage. Über sieben Runden. Der Tabellenführer muss Mittelfeldmotor Mo Camara vorgeben, der sich Dienstag beim Horror-Debakel gegen Bayern am Oberschenkel verletzte: „Der Kracher ist top, um rasch wieder in die Spur zu finden“, prophezeite Trainer Matthias Jaissle.
Bei Austria gegen Wolfsberg werden Erinnerungen an das 1:0 vor zwei Wochen wach. An das Goldtor von Alexander Grünwald, noch mehr an die Aktion der Wolfsberger Luka Lochoshvili und Christopher Wernitznig, mit der sie dem bewusstlosen Georg Teigl das Leben retteten, für die sie in Kärnten mit dem Ehrenkreuz ausgezeichnet wurden. Ob der Austria nach vier Siegen mit nur einem Gegentor auch der fünfte gelingen kann? In der Abwehr muss es durch die Gelbsperre von Lukas Mühl eine Umstellung geben, wird erstmals Johannes Handl im Zentrum neben Winterkauf Lucas Galvao beginnen. In der Offensive gibt´s Fragezeichen: Hinter Manfred Fischer steht wegen eines Magen-Darm-Infekts ein Fragezeichen, Aleksandar Jukic könnte ihn ersetzen. Mit Marco Djuricin und Muharem Huskovic hat Schmid mehr Varianten als vor zwei Wochen. Er ortete eine Aufbruchstimmung, daher werden wieder mehr als 10.000 Fans in der Generali-Arena erwartet.
Austria Klagenfurt gewann im Grunddurchgang nur einmal gegen einen der fünf Gegner in der Meisterrunde. Ausgerechnet gegen Salzburg. Die bisher einzige Niederlage der Bullen. Knapp 4000 Karten sind für Rapids Gastspiel verkauft, die Hoffnung auf eine fünfstellige Zuschauerzahl im Wörthersee-Stadion wird sich wahrscheinlich erst im Kärntner Derby erfüllen. Rapids Trainer Ferdinand Feldhofer weiß vor der Neuauflage des Duells zwischen Robert Ljubicic und dem künftigen Rapidler Patrick Greil (Bild oben), dass es bei seiner Mannschaft Luft nach oben gibt: „Wir haben noch eine Liste von notwendigen Verbesserungen!“ Die ist nicht klein.