Fußball

Wolfsbergs Ärger: Schwächster Gegner sorgte für erste Niederlage

Das Europa League-Märchen für den Wolfsberger AC endete am Bospurus. Völlig unnötig und daher ärgerlich. Denn Basaksehir Istanbul war vor nur 5000 Zuschauern Fatih Terim-Stadion sicher der schwächste der bisherigen Gegner, schlechter als Mönchengladbach bei der sensationellen 0:4-Heimpleite gegen den Kärntner Dorfklub  und auch als AS Roma beim 1:1 in Graz.  Dennoch verloren die Kärntner, die in der ersten halben Stunde die aktivere Mannschaft waren, der Führung näher schienen, völlig unnötig 0:1 (0:0). Die Passivität der zweiten Hälfte wurde bestraft. Das „Lavanttal-Catenaccio“ hielt nur bis zur 76.Minute. Dann ließ sich Kapitän Michael Sollbauer von Irfan Kaveci so ausspielen, wie es auf internationaler Bühne nicht passieren darf und sollte. Kalveci traf mit rechts genau ins lange Eck, ließ Tormann Alexander Kofler keine Chance. Was Trainer Gerhard Struber (Bild oben) so gar nicht taugte. Das bedeutete die Niederlage. Der Jubel müsste ein Nachspiel bei der UEFA haben: Kalveci salutierte aus Verbundenheit zu Staatspräsident Recep Erdogan, der Basaksehir sehr nahe steht, was als Zustimmung zu den türkischen Kriegsaktivitäten in Syrien gilt. Einige Mitspieler wie der bosnische Kapitän Edin Visca und der brasilianische Altstar Robinho machten es ihm nach. Passierte zuvor schon bei den türkischen Teamspielern in der EM-Qualifikation gegen Albanien und Frankreich. Danach leitete die UEFA Untersuchungen ein. Müsste es bei Basaksehir wieder tun.

Bei allem Ärger über das 0:1 darf man nicht vergessen, Wolfsberg kommt. Vor dem ersten Gruppenspiel musste man auch null Punkte in den sechs Partien befürchten, jetzt sind es vier aus drei.  Mit denen Wolfsberg noch im Aufstiegsrennen um Platz zwei hinter Roma liegt. Basaksehir holt Wolfsberg zwar ein, aber nicht mehr. Und Mönchengladbach blieb mit dem 1:1 (0:0) bei AS Roma weiter ohne Sieg, hat nur zwei Punkte. Das Unentschieden kam erstmals nach 95 Minuten durch einen Witzelfer zu Stande. Romas englischem Innenverteidiger Chris Smalling flog der Ball auf den Kopf, der schottische Referee William Collum, der letzte Wien in Wien bei Österreichs 3:1 gegen Israel gepfiffen hatte, zeigte auf den Elfmeterpunkt. Gladbachs Kapitän Lars Stindl ließ sich beim Comeback die Chance nicht entgehen. Den Videobeweis gibt´s in der Europa League erst in der k.o.-Phase. Schon beim 1:1 in Istanbul gegen Basaksehir war Gladbach der Ausgleich erst in der Nachspielzeit gelungen. Allerdings schien auch Romas Führungstor nicht ganz regulär, denn Jungstar Nicolo Zaniolo stieß nach einem Eckball den Ex-Salzburger Stefan Lainer weg, ehe er per Kopf ins lange Eck traf. Auf Wolfsberger warten jetzt zwei Heimspiele gegen Basaksehir und Mönchenglabach, in denen Platz zwei fixiert werden könnte.

Ex-Salzburg-Trainer Marco Rose freut sich über das 1:1 mit Gladbach, Oliver Glasner ärgerte sich über Wolfsburgs 2:2 (2:1) in Belgien bei Gent. Wolfsburg führte nach 24 Minuten 2:0, wobei Ex-LASK-Legionär Joao Victor das zweite Tor erzielte. Nach der Pause griff aber der russische Referee  Sergej Ivanov ein: Zunächst zeigte er für ein Torraubfoul an Joao Victor nicht Rot, sondern nur Gelb, dann übersah er nach 94 Minuten den hohen Fuß des Ukrainers Roman Yaremchuk, der Wolfsburgs Franzosen Marcel Tisserand am Kopf streifte, bevor der mit seinem zweiten Tor das 2:2 erzielte. Aber immerhin blieb Wolfsburg auch im 21. Spiel unter Glasner unbesiegt. Auch wenn er sich darüber gar nicht freuen konnte: „Wir trauern dem Sieg nach, ich mache aber nicht den Schiedsrichter dafür verantwortlich.“

Foto: RZ Pellets Wolfsberg.

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