Fußball

Alaba im Kreuzfeuer: Sein Ausfall ist auch eine Chance! Aber für wen?

Die Aufregung über die vier Absagen für die letzten WM-Qualifikationsspiele gegen Serbien und Moldawien geht sicher auch an Tatsachen vorbei. Speziell im Fall von Martin Harnik: Via Magnetresonanz  wurde ein Fersensporn diagnostiziert. Der gilt als eklige Angelegenheit, die langwierig werden kann. Daher macht sich Hannover 96 einige Sorgen um seinen besten Stürmer.  Eine Woche lang  darf er nicht trainieren, wird mit Massagen für Ferse und Rücken behandelt. Bei David Alaba legte Bayern mehr Wert darauf, dass er in München das lädierte Sprunggelenk weiter behandeln läßt und versucht, wieder in Form zu kommen, als nach Wien zu fahren. Da tat Sportdirektor Willi Ruttensteiner sicher gut daran, mit Blickpunkt der weiteren guten Zuammenarbeit mit dem deutschen Meister nicht auf Alaba zu bestehen. So wie es Freitag-Gegner Serbien bei Hamburgs Legionär Filip Kostic tat: Der musste kommen, obwohl er  den Hamburgern mit einem Muskelfaserriss zuletzt nicht zur Verfügung stand. Ansonst hätten ihn die Serben via FIFA sperren lassen.

Zurück zu Alaba: Der bekommt derzeit in München und in den sozialen Netzen einiges ab. Weil er auf Twitter mit einem Emoji auf die Kritik von Ex-Bayern-Star Didi Hamann in „Sky“ an  „kastastrophalen Leistungen“ beim 0:3 gegen Paris St. Germain und dem 2:2 gegen Hertha BSC Berlin antwortete, forderten ihn verärgerte Bayern-Fans auf: „Meld` dich lieber bei Twitter und Facebook ab. So hast Du Zeit, Dich aufs Fußballspielen zu konzentrieren“. Auf Instagram folgt noch die Steigerung: „Du spielst seit zwei Jahren grauenhaft.“ Klingt alles nicht gut. Sicher keine gute Optik, sich in Zeiten wie diesen  in denen er abgewatscht wie nie zuvor wird, mit seinem verletzten Freund Franck Ribery, der auf Krücken kam, Dienstag Abend beim Oktoberfest auf der Wiesn im Weinzelt zu zeigen.

Aber der Ausfall von Alaba bedeutet auch eine Chance. Nämlich in den zwei Partien auf der Position, die ansonst Zlatko Junuzovic gehört, dessen Ausfälle seit der EURO in Frankreich immer Probleme bereiteten, eine andere Lösung zu suchen als Alaba, an der Koller über ein Jahr lang festhielt, obwohl sie sich nie bewährte. Die guten Alaba-Leistungen im Mittelfeld gab es im Team zwar schon, aber auf der defensiven, zentralen Position neben Kapitän Julian Baumgartlinger. Ohne Alaba muss es jetzt andere Variantee auf der zentralen Position hinter der Spitze geben, Wer kann sich für die Zukunft ab 2018 empfehlen? Ein heißer Kandidat wäre Louis Schaub, der gegen Georgien auf Alaba gefolgt war, wenig später sein erstes Tor im Teamdress (siehe oben) bejubeln konnte.  Die andere Möglichkeit wäre, Michael Gregoritsch eine Chance von Beginn in der Rolle zu geben, in der er auch bei Augsburg spielt. Im Training versucht es Koller auch mit Neuling Hannes Wolf hinter Guido Burgstaller. Auch eine Überlegung wäre  Valentino Lazaro, für den es gute Nachrichten aus Berlin gibt: Hertha BSC Berlin genügten als Fitnesstest nach der Sprunggelenksverletzung die Europa League-Blamaga auf Kunstrasen in Östersund  und 15 Minuten beim 2:2 gegen Bayern, um die Option auf ihn zu ziehen. Das bedeutet für Salzburg 3,5 Millionen Euro in die Kassa, für Lazaro einen Vertrag bis 2021, den er unterschreiben soll, wenn er vom Team zurückkehrt.

Was am Ende der Ära von Koller auffällt: Es gibt keinen Maulkorb mehr für die Spieler. Sie dürfen kritisieren, wen sie wollen. Dass es die  Funktionäre sind, die mit dem Teamchef und Ruttensteiner nicht mehr weiter wollen, wird Koller nicht stören. Den Anfang machte Dienstag der eloquente Marc Janko, der sich weit aus dem Fenster lehnte, dessen Loyalität zu Koller für seinen einwandfreien Charakter spricht. Mittwoch folgte Marko Arnautovic. ÖFB-Präsident Leo Windtner sprach zur Mannschaft, ohne damit etwas ändern zu können, großen Eindruck zu erzielen. Auch von Kapitän Baumgartlinger wird Donnerstag etwas zu hören sein. Am Tag darauf kann Österreich in dem „Auswärtsspiel“ gegen Serbien im Happel-Stadion, für das 40.000 Karten weg sind, den Tabellenführer vor seinem letzten Heimspiel gegen Georgien am Montag etwas unter Druck setzen. Bei einer serbischen Niederlage in Wien wäre theoretisch  noch Wales als Gruppensieger möglich. Den Walisern fehlt aber in ihren letzten Partien in Georgien sowie daheim gegen Irland ihr an der Wade verletzter Real Madrid-Star Gareth Bale. Die tipp 3-Quoten (siehe unten) sprechen trotzdem für einen walischen Sieg in Tiflis, aber auch für einen serbischen in Wien. Darauf ist die Quote 2,00, auf eine rot-weiß-rote Überraschung 3,30.

 

 

 

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