Franco Foda nützte die zweimonatige Pause bei Österreichs Team für eine neue Hüfte. Das Implantat bekam er Dienstag in Graz. Das war auf Grund einer massiven Abnützung des Gelenks unumgänglich. Bis er seine Spieler Ende Mai in Tirol vor dem Duell gegen Russland wieder sieht, wird der Teamchef wieder völlig am Damm sein. Samstag kann er das Spital verlassen, beim Foto mit seinen Ärzten Werner Maurer-Ertl (oben links) und Andreas Fellner zeigte der Daumen des Teamchefs bereits wieder nach oben.
Fodas neue Hüfte vermeldete die Pressestelle des Fußballbundes Freitag um 12.05 Uhr. Drei Stunden und 32 Minuten später folgte die nächste Meldung, die sicher auch den rekonvaleszenten Foda freute: Das Prestigeduell gegen Rekordweltmeister Brasilien war in Rekordzeit ausverkauft. Nicht einmal drei Stunden, nachdem um 10 Uhr vormittags der Kartenverkauf begonnen hatte. Schon nach der ersten halben Stunde gingen 30.000 Tickets weg. Das heißt knapp 50.000 Zuschauer am 10. Juni im Wiener Happel-Stadion. Österreichs respektable Leistungen beim 3:0 über Slowenien und 4:0 in Luxemburg waren ebenso die beste Werbung wie das 1:0 der Brasilianer in Berlin gegen WM-Titelverteidiger Deutschland. Man bekommt eben nicht alle Tage Könner von Real Madrid wie Marcelo oder Casemiro, vom FC Barcelona wie Coutinho und Paulinho, von Manchester City wie Gabriel Jesus zu sehen oder das zweite Match von Neymar in Wien nach dem 2:1 am 18.November 2014. Vorausgesetzt, der Superstar ist nach seiner Operation des Mittelfußknochens rechtzeitig für die WM fit. Wovon man nach derzeitigem Stand der Dinge ausgehen kann. Sieben Tage nach der Generalprobe in Wien bestreiten die Brasilianer ihr erstes WM-Spiel gegen die Schweiz in Rostow.
Da auch das Nachbarsduell gegen Deutschland am 2. Juni im Wörthersee-Stadion von Klagenfurt bereits ausverkauft ist und wohl auch beim Match gegen WM-Gastgeber Russland mit Ex-Tirol-Tormann Stanislaw Tschertschessow als Teamchef am 30. Mai in Innsbruck mit vollen Tribünen gerechnet werden kann, sollten zu den ersten drei Spielen von Foda mit neuer Hüfte mehr als 90.000 Zuschauer kommen. Nicht schlecht. Auch finanziell ein gutes Geschäft für den ÖFB, mit dem er den Einnahmenverlust durch die rückläufigen Zuschauerzahlen im vergangenen Jahr etwas auffangen kann. Wenn dann Fodas Mannschaft in diesen drei Partien noch so gut wie seine neue Hüfte funktionieren sollte, dann spricht nichts gegen ausverkaufte Heimspiele in der Nations League gegen Bosnien und Nordirland im Herbst.
