Fußball

Der jüngste Austrianer war der wichtigste: Wimmer

Souverän wirkte die Austria beim ersten Sieg in der Bundesliga unter General Manager Peter Stöger, dem 2:1 (1:0) gegen Aufsteiger Ried vor 3000 Fans, dem derzeitigen „Zuschauermaximum“ in der Generali-Arena, nicht. Das wusste auch er. Mehr Ruhe im Spiel bei einer Führung würde Violett in Zukunft gut tun. Aber das geht am Beginn eines langen Wegs nicht von einer Woche auf die andere, was Stöger ebenfalls nicht überraschte. Der Unterschied zur Startniederlage beim LASK im Linzer Stadion: Diesmal stand Stöger, dem die zweie Hälfte besser als die erste gefiel, mit violetter statt weißer Kappe in der Coaching Zone. Vielleicht war auch das eine Reaktion auf das 0:1.

Die andere waren vier Umstellungen im 4-1-4-1 der Startelf: Erik Palmer Brown statt Maudo Jarjue im Abwehrzentrum neben Michael Madl, der schon in der ersten Minute nach einem missglückten Rückpass von Manprit Sarkaria den schnellen Rückstand verhindern musste, Heimkehrer Markus Suttner linker Verteidiger, Kapitän Alexander  Grünwald in der „Viererlinie“ hinter der einzigen Spitze Christoph Monschein, ebenso Neuzugang Georg Teigl. Suttner bringt mehr Qualität in die Mannschaft, phasenweise lenkte er sogar das Spiel. Er schießt alle Eckbälle, egal von links oder von rechts. Teigl zeigte in der zweiten Hälfte, dass er an der rechten Flanke in der Position des Verteidigers, die er statt des verletzten Stephan Zwierschitz übernahm, in Zukunft wertvoller sein dürfte wie in der offensiveren Rolle.

Aber der wichtigste Mann für den Sieg war nicht so sehr Monschein, der mit zwei verwandelten Elfmetern für beide Tore sorgte, sondern der jüngste Austrianer: Der 18 jährige Patrick Wimmer (Bild oben). In den 80 Minuten, in denen er spielte, brachte ihn Ried nie unter Kontrolle. Sein Tempo, seine Dynamik setzten den Innviertlern mehr zu als alles andere, auch wenn Wimmer in seinem jugendlichen Eifer beim Zug auf´s Tor mitunter die Übersicht verlor, sich festlief. Aber andererseits: Er holt den ersten Elfmeter heraus, als ihn Manuel Kerhe foulte, bei der Szene zum zweiten spielte er bei einem Konter nach Vorarbeit von Joker Benedikt Pichler den Ball ideal für Monschein auf, der vor dem leeren Tor stand, als ihn der Rieder Verteidiger Michael Lercher am rechten Fuß traf. Beim ersten Penalty chippte Monschein den Ball in die Mitte, ließ Rieds Tormann Samuel Sahin Radlinger ins falsche Eck fliegen. Das passierte auch beim zweiten, nur entschied sich Monschein diesmal nicht mehr für die Mitte, sondern für die  andere Ecke. Zwischen den Elfmetern verhinderte Austrias Tormann Patrick Pentz mit einem „big save“ bei einem Kopfball von Rieds Innenverteidiger Constantin Reiner den Ausgleich.

Monschein hätte im Finish für die nötig Ruhe sorgen können, wenn er den Sitzer zum dritten Tor genützt hätte. Tat er nicht und so kam die Austria im Finish durch einige hohe Bälle Rieds ins Schwimmen. Der eingewechselte Jarjue sorgte in letzter Minute mit einem Eigentor nach einem Eckball von Manuel Santin noch für Aufregung. Doch Stöger vermutete, die letzten zehn Minuten könnte der Austria für ihre weitere Entwicklung sogar gut tun. Wie gesagt souverän war es nicht. Aber dennoch besser als in vielen Heimspielen der letzten Saison.

Foto: FK Austria/Agentur Zolles.

Meist gelesen

Nach oben