Fußball

Der Unterschied beim Kampf um Platz eins zwischen Salzburg und Leverkusen

Freitagabend kämpfen Tabellenführer Red Bull Salzburg und Sturm Graz um Platz eins, Samstag dann in Deutschland der zum Unterschied von Salzburg noch ungeschlagene Tabellenführer Leverkusen und Bayern München. Salzburg und Leverkusen haben je zwei Punkte Vorsprung. In Deutschland folgen danach 19 Runden, in Österreich fünf weniger. Nach vier kommt es zur Punkteteilung, die es beim großen Nachbarn nicht gibt. Daher kann der deutsche Schlager schon eine Vorentscheidung bringen. Nur bei einer Niederlage von Titelverteidiger Bayern, dem viele deutsche Experten nicht zutrauen, beim Werksklub in Leverkusen etwas zu holen. Der Wunsch, dass endlich ein anderer den Titel holt als der Dauer-Meister aus München ist groß. Aber wer Bayern abschreibt, macht einen Fehler. Auch in Österreich wollen viele nach zehn Salzburger Titeln viele eine anderen Meister.

Sollte Sturm Graz Freitag Salzburg auf Platz eins ablösen, dann bedeutet dies noch gar nichts. Im Februar wird kein Meister gekrönt. Für Salzburg spricht unter anderem, dass seit der Ligareform vor sechs Jahren immer der Winterkönig am Ende der Meister war. Immer Salzburg. Im Frühjahr 2020 traute viele dem LASK bei sechs Punkten Vorsprung nach dem Grunddurchgang durchaus zu, Salzburg als Meister abzulösen. Doch dann kamen Punkteteilung, Corona, ein verbotenes Mannschaftstraining der Linzer während der Pandemie und damit ein Punkteabzug. Am Ende war Salzburg mit zwölf Punkten Vorsprung auf Rapid Meister, der LASK nur Vierter.

Diesmal ist Sturm zuzutrauen, Salzburg bis ins Saisonfinish auf den Fersen zu bleiben, voll zu fordern. Weil der Zweite seit zwölf Spielen ungeschlagen ist, in dieser Serie neunmal gewann, aus den ersten acht Auswärtsspielen 17 Punkte holte. Das gelang zuvor nur 1998 in der Erfolgsära von Ivica Osim. Sturm ist überdies die Mannschaft, die so viele Rückstände aufholte wie kein anderes Team in den 17 Runden, nämlich neunmal. Was kann Salzburg dagegen setzen? Acht Siegen in den 15 Matches, in denen sich beide Mannschaften als Führungsduo duellierten, Siege in den Auftaktspielen der letzten drei Kalenderjahre. Zudem ist der Tabellenführer die Mannschaft mit den meisten Kopfballtoren. Acht waren es bisher, bereits eines mehr als in der vergangenen Saison,

Das bisher einzige Aufeinandertreffen in dieser Saison endete vor fünf Monaten in Graz 2:2. Zu Pause führte Salzburg 1:0, dann lag Sturm 2:1 voran, ehe Sekou Koita aus einem Elfmeter ausglich. Der kam erst Donnerstag vom Afrika-Cup zurück, ist daher kein Thema. Auch der zweite Torschütze Salzburgs fehlt: Samson Baidoo ist verletzt. Damals nicht dabei: Strahinja Pavlovic, Salzburgs bester Innenverteidiger. Freitag dürfte Salzburg zum zweiten Mal drei Innenverteidigern beginnen, im September gab es noch die Viererabwehr.  Sturm hat einen anderen Tormann als im September (Viteszlav Jaros statt des verletzten Kjell Scherpen) und mit dem Dänen Mika Biereth einen neuen Stürmer. Bis Donnerstag waren knapp 15.000 Karten verkauft. Für Salzburg spricht die Hochform von Tormann Alexander Schlager, die beim 3:2 gegen den LASK den Aufstieg ins Semifinale des Uniqa-Cups möglich machte und die Effizienz von Fernando. Jetzt ist der Brasilianer, der im Herbst verletzt keine Rolle spielte, fit und zählt daher wie eine Neuerwerbung. Vor dem Kampf um Platz eins verliehen Salzburg und Sturm je einen Spieler in die Schweiz nach Zürich: Der Tabellenführer Dijon Kameri zu den Grasshoppers, Sturm Linksverteidiger Amadou Dante an den FC Zürich. Sky Austria überträgt das Spitzenduell live, Ex-Salzburg-Torjäger Marc Janko ist Co-Kommentator.

Foto: Red Bull Salzburg/Schaad.

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