Fußball

Start in England: Wohin geht Kevin Wimmers Reise?

Mit Arsenal gegen Leicester beginnt im Londoner Emirates Stadium am Freitag die neue Saison der trotz des Neymar-Wechsels vom FC Barcelona zu Paris St. Germain teuersten Liga Europas, der Premier League. In der nicht Titelverteidiger Chelsea als erster Favorit gilt. Auch nicht bei den Quoten von tipp3 (siehe unten). Das ist Pep Guardiolas Manchester City, Chelsea folgt gleichauf mit Manchester United, dann kommen Tottenham, Arsenal und Liverpool. Wer auf den zweiten Titel von Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs mit Leicester wetten will, bekommt eine Quote von 200,00. Ebenso wer auf den großen Coup des mit Marko Arnautovic verstärkten Londoner Traditionsklub West Ham setzt. Noch weit höher die Außenseiter-Quoten bei Sebastian Prödl und Watford sowie Markus Suttner bei Aufsteiger Brighton & Hove: 1000,00 bzw. 1500,00.

Bei wem Arnautovic, Fuchs, Prödl und Suttner spielen, ist klar. Aber nicht bei Kevin Wimmer. Er will sich nicht noch eine dritte Saison bei Tottenham hinter den Belgiern Tony Alderweireld und Jan Vertonghen anstellen. Trotz aller Zusicherungen  aus Tottenhams Führungsetage, er  sei die Zukuft: „Ich muss unbedingt spielen“, erklärt der 24jährige. Tottenham ist nicht bereit, ihn auszuleihen, sondern will ihn nur verkaufen. Reduzierte inzwischen den Preis für ihn. Von den ursprünglich ausgerufenen 23 Millionen Euro ist nicht mehr die Rede, inzwischen ist der Oberösterreicher um rund acht Millionen billiger. Dass seine Mutter derzeit in London ist, deuten viele als Indiz für die Vorbereitung einer Übersiedlung.

Southampton galt als erster Interessent für Wimmer: „Wirklich konkret ist das nichts“. Weil es abzuwarten gilt, ob Southampton seinen 1,93 Meter großen holländischen Abwehrriesen Virgil van Dijk an den FC Liverpool verkauft oder nicht. „Ich möchte in der Premier League blieben, da gibt es noch andere Möglichkeiten“, versichert der Welser, ohne sie beim derzeitigen Stand der Verhandlungen zu nennen. Das sollen Stoke und Crystal Palace mit seinem neuen holländischen Trainer Frank de Boer sein.  Die Gespräche führt sein langjähriger Berater Jürgen Werner. Nur eines verriet Wimmer: Auch der neue Arnautovic-Klub West Ham zeigte Interesse. Als aber Trainer Slaven Bilic meinte, er sehe ihn auch als linker Verteidiger, lehnte Wimmer dankend ab. Ein gebranntes Kind fürchtet das Feuer. Die drei Auftritte in Österreichs Team als Linksverteidiger gegen Wales, in Serbien und gegen Irland haben ihm gereicht: „Ich seh´mich lieber im Zentrum“.

West Ham traut Wimmer mit Arnautovic, Englands Teamgoalie Joe Hart, den von Manchester City geholten Routinier Pablo Zabaleta sowie dem neuen Torjäger, den Chicarito, einen einstelligen Tabellenplatz zu. Der klar Favorite ist für ihn Manchester City. „Wir haben im Tottenham Ende Juli in Nashville gegen City 0:3 verloren, das ist schon eine Supertruppe“, bewundert Wimmer Pep Guardiolas Möglichkeiten.

Weil das Einkaufsprogramm mit 230 Millionen teurer und umfangreicher war als das von Chelsea: Die Monaco-Stars Bernardo Silva und Benjamin Mendy, Tottenham-Verteidiger Kyle Walker, der brasilianische Goalie Ederson bürgen in Verbindung mit dem bisherigen Personal, sprich Sergio Aguero, Gabriel Jeus, Kevin de Bruyne, Leroy Sane, David Silva, Raheem Sterling schon für Klasse im Überfluss. Dazu kommt das Comeback des deutschen Mittelfeldkönners Ilkay Gündogan nach seinem Kreuzbandriss, hat Guardiola das 17jährige Toptalent Phil Foden in der Hinterhand.  Da sind die Abgänge des Brasilianers  Fernando, von Verteidiger Gael Clichy, des Spaniers Nolito, von Zabaleta, der nigerianische Stürmers Kelechi Iheanacho (zu Leicester) zu verkraften. Die Ablösen  waren auch für das Financial Fair Play der UEFA  notwendig. „Bei meinen vorherigen Klubs wäre ich nach einer Saison ohne Titel entlassen worden“, glaubt Guardiola  in Erinnerung an Bayern München und FC Barcelona. Also setzt er sich selbst unter Druck.

 

Foto: Instagram.

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