Fußball

Grün-Weiß trennt sich: Bei Traustason nur mit Verlust

Grün-Weiß trennt sich! Aber nur bei Müll! Auf einem Werbespot für diese Aktion der Stadt Wien (MA 48) ist Rapids Isländer Arnor Ingvi Traustason zu sehen, wie er im Allianz-Stadion eine Flasche in Richtung des Glascontainers kickt, der mitten am Rasen steht. Dass die Devise Grün-Weiß trennt sich, vielleicht auch für Traustason gilt, schloss Sportchef Fredy Bickel nach Gesprächen mit seinem Berater aus Schweden (Martin Dahlin). Mit dem Isländer  Halldor Birgir Bergthorsson, einem Freund der Familie Trautason nicht, redete Bickel bisher ein Wort.. Dahlin hat nur das Interesse, Traustason zu verkaufen und dafür Provision zu bekommen, Bergthorssson versichert über den Münchener Rechtsanwalt Georg Gradl, Dahlin sei gar nicht legitimiert dazu, Traustason stehe noch bei ihm und seiner Sportic-Agentur unter Vertrag. Das wird kompliziert.

Wenn sich Rapid nach einem Jahr  von Traustason trennt, dann gelingt das nur mit einem finanziellen Verlust, der nicht gering sein wird. Dann gilt beim 24jährigen nicht die Devise, die der grün-weiße Wirtschaftsvorstand Christoph Peschek auf der letzten Mitgliederversammlung verkündete: „Wir spielen nicht Fußball, um Gewinn zu machen. Wir machen Gewinn, um gut Fußball zu spielen.“ Als Traustason im Dezember 2015 erstmals ein Thema bei Rapid wurde, stand sein Marktwert bei 800.000 Euro. Da stimmte der damalige Trainer Zoran Barisic nach Videostudium dem Kauf noch zu. Traustasons Marktwert stieg nach dem Siegestor für Island bei der Euro gegen Österreich im Juli 2016 auf zwei Millionen. Bereits vor der EURO fixierte Rapid den Transfer. Um eine Summe, die sogar um 300.000 Euro darüber lag. Was zu einer weiteren Verstimmung zwischen Barisic und dem früheren Sportvorstand Andreas Müller geführt hatte, weil der Trainer meinte,  Rapid dürfe für Traustason  nicht soviel an Schwedens Sensationsmeister Norrköping bezahlen. Das schmetterte Müller mit dem eigenwilligen Argument, dass mit dem neuen Stadion genug Geld vorhanden sei, ab. Wenig später war Barisic bei Rapid Geschichte.

Die erste Traustason-Saison in Wien gab ihm recht. Der Isländer zeigte nie die Qualitäten, die er  offenbar haben muss. Sonst würde er trotz des sportlichen Tiefs bei Grün-Weiß nicht weiter ständig in Islands erfolgreiches Team einberufen werden. Bei Transfermarkt.at steht sein Marktwert noch immer auf 1,5 Millionen. Nur wird kein Klub für einen Spieler, der in einer Saison bei 33 Pflichtspielen nur auf drei Tore und vier Assists kam, so viel bezahlen. Also wird es schon bei der Ablöse ein kräftiges Minus geben.

Und dann wird Bickel sicher auch nicht mit einer Idee von Dahlin  konfrontiert werden, wenn das nicht schon passiert ist: Der neue Traustason-Klub könne ihm nicht so viel Gehalt zahlen wie im Vertrag bei Rapid bis 2020 garantiert ist. Also komme er mit dem Wechsel Rapid entgegen, müsse eine nette Abschlagszahlung  mit auf den Weg  bekommen. Grün-Weiß trennt sich, kann bei Arnor Ingvi Traustason richtig teuer werden.

Kein so gutes Geschäft wie für Salzburg die Trennung vom Brasilianer Wanderson, der letztes Jahr ein Wunschspieler von Ex-Trainer Oscar Garcia war. Der russische Klub Krasnodar, Salzburgs Europa League-Bezwinger, kaufte den schnellen Wanderson mit einer Millionenablöse aus dem Vertrag bis 2019.

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