Fußball

Grünes Licht für Contes Einkäufe! Irrer Kampf mit Klopp, Guardiola, Mourinho

Platz eins und zwei in Englands Premier League sind an Chelsea und Tottenham Hotspurs wohl schon vergeben, Tottenham hat nach dem 1:0 im Selhurst Park bei Crystal Palace weiter vier Punkte Rückstand. Aber dahinter tobt  ein irrer Vierkampf um zwei Champions League-Plätze zwischen vier Trainerstars: Jürgen Klopp mit Liverpool, Pep Guardiola mit Manchester City, Jose Mourinho mit Manchester United sowie Cupfinalist Arsenal mit Arsene Wenger. Donnerstag Abend geht der mit dem Manchester-Duell weiter. Chelsea tat bereits Dienstag mit dem 4:2 gegen Southampton den nächsten Schritt zum Titel. Jetzt kämpft Besitzer Roman Abramowitsch, der seit der Übernahme des Londoner Klubs 2003 über zwei Milliarden Euro investierte, um seinen Trainer Antonio Conte. Der Russe ist von der akribischen Arbeit und der Spielphilosophie des 47jährigen Italieners derart begeistert, dass er sehr großzügig sein würde, wenn er  seinen Vertrag über 2019 hinaus  verlängert. Statt sechs würden er dann acht Millionen Euro pro Saison verdienen. Das Problem: Familienmensch Conte lebt in London ohne Frau Elisabetta und Tochter Vittoria, die chinesischen Investoren von Inter Mailand locken ihn zurück zur Familie.

Abramowitsch würde Conte jeden Spielerwunsch erfüllen, um ihn zur Unterschrift zu bewegen. Wann immer er in London ist, schaut er im topmodernen Trainingszentrum Cobham bei Conte vorbei, will am laufenden sein. Bei einem Abendessen soll er  Conte als Gegenleistung für die Verlängerung angeboten haben, Neymar für die festgeschriebene Ablöse von 185 Millionen vom FC Barcelona zu holen. Conte lehnte ab, er will Schwachstellen im Kader  beheben, ihn für die Champions League breiter und besser machen. Seine Wünsche kommen von Real Madrid (Stürmer Alvaro Morata, den er von Juventus her kennt), Everton (Torjäger Romelu Lukaku), Monaco (Mittelfeldspieler Tiemoue Bakayoko) und Southampton (Verteidiger Virgil van Dijk). Kosten zusammen auch nicht viel weniger als Neymar.

Die Kollegen von Conte in Liverpool und Manchester müssen sich mehr mit der Gegenwart als mit Zukunftsplanungen beschäftigen. Die Gegenwart heißt in die Champions League zu kommen: „Ich werde mit der Saison nur zufrieden sein, wenn wir das schaffen“, versichert Liverpools Jürgen Klopp trotz des Ausfalls von Ex-Salzburg-Lgeionär Sadio Mane bis Saisonende. Liverpool hat zwei Punkte und zwei Spiele mehr als City, das leichtere Restprogramm. Aber die sechs Saisonniederlagen kassierte Liverpool gegen Mannschaften aus dem unteren Drittel. Nächste Hürde: Am Montag auswärts Watford mit Sebastian Prödl im Stadion an der Vicarage Road.

Für Guardiola und City ist das Derby gegen United die letzte größere Hürde. Dem Spanier legt noch das Cup-k.o, gegen Arsenal im Magen: „Die Mentalität macht jetzt den Unterschied, wir dürfen daheim keine Punkte liegen lassen.“ Jose Mourinho muss bei United zaubern: Drei Punkte hinter Liverpool, allerdings zwei Spiele weniger, ein Punkt hinter City. Den Einzug ins Semifinale der Europa League gegen Anderlecht bezahlte United mit dem Ausfall von Zlatan Ibrahimovic, bei dem beide Kreuzbänder im rechten Knie rissen:  Operation in Pittsburgh bei Kniespezialist Freddie Fu. Bitter für United, da Ibrahimovic schon 28 Tore erzielt hat, bitte für ihn, da er 36 Jahre alt sein wird, bis er wieder fit ist. Sein Vertrag läuft im Juni aus, der Schwede wollte abwarten, ob es United in die Champions League schafft. Jetzt ist ungewiss, ob Mourinho die Option auf Ibrahimovic zieht.  Statt ihm rückte Wayne Rooney letzten Sonntag beim 2:0 gegen Burnley zurück in die Startelf. Zur Sicherheit stapelt Mourinho tief: „Wir müssen uns nicht für die Champions League qualifizieren, denn die Geschichte von United ist schon so groß.“

Arsenal war seit 1998 unter Wenger ständig in der Champions League dabei. Jetzt sieht es bei vier Punkten Rückstand auf Manchester City nicht optimal aus, aber nach dem 1:0 vom Mittwoch gegen Leicester durch ein Eigentor von Robert Huth vier Minuten vor Schluss ist noch etwas drinn, zumal Arsenal noch sechs Spiele hat. Aber das 1:0 bedeutete zugleich den Start zum Terminstress: Sieben Spiele in 25 Tage lassen keine Pause zum Verschnaufen.

 

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