Fußball

Hasenhüttl und Chelsea könnte passen! Aber will er das überhaupt?

Die Tabelle der englischen Premier League zeigt nach 17 von 38 Runden ein neues Bild: Nicht mehr Meister Liverpool vorne, sondern Manchester United mit drei Punkten mehr. Das macht das Spitzenspiel am Sonntag an der Anfield Road noch brisanter. Einen Punkt weniger als Liverpool haben Manchester City (mit einem Spiel weniger), Leicester und Everton, zwei Punkte hinter dem Trio folgt Wolfsbergs Europa League-Gegner Tottenham als Sechster. Einen Punkt vor Ralph Hasenhüttls Southampton, der Samstag Abend bei Leicester und Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs gastiert, live zu sehen bei Sky Austria. Da werden natürlich sofort wieder Erinnerungen an Oktober 2019, als Southampton daheim beim 0:9 von Leicester regelrecht zerlegt worden war, wach. Aber im King Power-Stadium von Leicester hat Southampton unter Hasenhüttl zweimal 2:1 gewonnen, bisher keinen Punkt abgegeben. Bleibt es Samstag dabei?

Es ist das erste Match der „Saints“ seit dem 1:0 über Liverpool, da das Cupspiel gegen Shrewsbury wegen einiger Corona-Fälle beim Drittligisten verschoben wurde. Einen beklagt auch Hasenhüttl. Der betrifft Danny Ings, den Siegestorschützen zum fast historischen Sieg über Liverpool. Dazu fehlen mit Jannik Vestergaard, Nathan Redmond und Moussa Djenepo noch drei wichtige Spieler, daher werden wieder elf, deren Karriere in der eigenen Akademie begann, zum Kader gehören. Seit 4. Jänner spekuliert Englands „Yellow Press“ noch mehr als zuvor, dass der 53 jährige Grazer der Nachfolger von Frank Lampard (Bild oben) bei Chelsea werden könnte. Weil die angeblich zu unerfahrene Chelsea-Ikone trotz Neueinkäufen um 250 Millionen Euro letzten Sommer nur auf Platz neun steht, zwei Punkte hinter Southampton, wo es nicht annähernd die Reichtümer der Premier League-Giganten gibt.

Auch Rob  Hughes, der „Bild“-Korrespondent für England, beschäftigte sich dieser Tage in seiner Kolumne mit dem Thema Hasenhüttl und Chelsea. Stellte infrage, ob Chelseas Besitzer Roman Abramovitch einen Trainer holt, der mitunter von seinen Gefühlen überwältigt wird und öffentlich Tränen verdrückt wie Hasenhüttl nach dem Triumph gegen Liverpool. Fand aber, dass Hasenhüttl und Chelsea gut zueinander passen würden, falls die Tränen kein K.o.-Kriterium bedeuten. Ein Argument für seine Theorie heißt Timo Werner. Der im Sommer um 53 Millionen von Leipzig geholte Torjäger, der in England noch nicht auf Touren kam. Das könnte sich unter Hasenhüttl ändern, unter dem Werner sich von 2016 bis 2018 in Leipzig sehr gut weiter entwickelt hatte: „Indem er junge Spieler mit schlauen Einkäufen kombiniert, der Mannschaft seinen extremen Willen einflößt, sorgt Alpen-Klopp Hasenhüttl dafür, dass sie Berge erklimmt“, lobte Hughes Hasenhüttl, der Alpen-Klopp gar nicht gerne hört.

Hughes konnte sich aber vorstellen, dass Hasenhüttl bei einem Angebot von Abramovitch entscheidet, bei Southampton zu bleiben, wo er einen Vertrag bis 2024 bekam: „Vielleicht wäre das viel besser als das ganze Geld von dem russischen Klub in London, bei dem Trainer ebenso schnell angeheuert wie auch wieder gefeuert werden“. folgerte der erfahrene Hughes. Damit schätzt er Hasenhüttl  ganz richtig ein. Der geht in seiner Mission bei Southampton auf, denkt nicht daran, die begonnene Arbeit beim Klub von der englischen Südküste aufzugeben. Überdies soll es bei Chelsea auch Kandidaten geben, die verfügbar sind: Thomas Tuchel etwa, zu Weihnachten bei Frankreichs Meister Paris St. Germain vor die Tür gesetzt, was nicht nachvollziehbar war. Oder Ralf Rangnick, der Hasenhüttl 2016 nach Leipzig gelotst hatte.

Foto: FC Southampton.

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