Fußball

Hoffentlich ist Salzburg wieder nicht Barcelona!

Der Spruch von Red Bull Salzburgs Jung-Teamspieler Xaver Schlager (Bild oben beim 2:4 in Rom) nach dem 0:1 am letzten Sonntag gegen den LASK in Pasching sorgte für Schlagzeilen: „Wir sind auch nicht der FC Barcelona, wir sind nur Salzburg“, hatte er auf „Sky“ bei der Frage nach Gründen für die enttäuschende Offensivleistung gesagt, Seit Dienstag Abend muss man den Sager des 20jährigen Oberösterreiches ganz anders sehen und hoffen, das Salzburg Donnerstag Abend wieder nicht Barcelona sein wird. Und sich nicht im Viertelfinale verabschiedet, sondern es besser macht, unter die letzten vier kommt. Das würde alles auf den Kopf stellen: Papierform, Marktwerte und auch tipp 3-Quoten, die nachvollziehbar Salzburg nur als Aussenseiter sehen. Zumal Lazio sicher nicht hinter dem Stadtrivalen AS Roma zurückstehen, vier Tage vor dem Derby im Olympiastadion auch ins Semifinale will.

Wie Salzburg das verhindern will? Da nahm noch in Rom“Sky“-Kommentator Andi Herzog auch die Salzburger Fans in die Pflicht: „Sie müssen von der ersten Sekunde an für eine Stimmung sorgen, die ihre Mannschaft nach vorne pusht, Energien frei und den Aufstieg möglich macht.“ Es gilt das gleiche, was Trainer Marco Rose schon im Sonderheft vor dem Aufstieg gegen Borussia Dortmund gefordert hatte: „Wir dürfen nicht ans Hinspiel denken“. Damals galt es, nicht nur den 2:1-Vorsprung halten zu wollen, sondern aktiv zu bleiben, was ja durchaus gelang. Gegen Lazio sieht das etwas anders aus: Da darf man nicht daran denken, mit zwei Toren Rückstand ins Match zu gehen. Und dass es erstmals die Herausforderung gibt, den aufzuholen. Bisher kam Salzburg in seinen gesamt 58 Europa League-Spielen nach 14 Auswärtsniederlagen  achtmal daheim weiter. Aber zwei Treffer müssen dabei nicht aufgeholt werden.

Salzburg ist der einzige regierende Meister unter den Viertelfinalisten der Europa League, bestreitet Donnerstag sein 18.Europacupspiel in dieser Saison. Auf so viele kam keiner der anderen sieben noch vertretenen Vereine. Das zeigt schon die besondere Leistung. Auf Schlager, den Youth League-Sieger und Himmelstürmer mit Schuhgröße 43, kommt in seinem 52. Bewerbsspiel für den FC Salzburg, wie der Meister auf Grund der UEFA-Auflagen in der Europa League heißen muss, eine Schlüsselaufgabe zu: Er übernimmt die defensive zentrale Position des gesperrten Diadie Samassekou in der Mittelfeldraute. Darauf legte sich Rose bereits in Rom fest. Die offensive Position, auf der Schlager ansonst spielt, ist also noch zu vergeben. Klar, dass Rose erst 90 Minuten vor Anpfiff damit herausrücken wird, wie er sich entschieden wird. Rose weiß, das eine viel besser Leistung als bei den letzten zwei Niederlagen gegen Lazio und LASK notwendig sein wird, Wahrscheinlichkeit sogar die beste der ganzen Saison, um den großen Fight zu liefern, den man sich vorgenommen hat: „Man kommt wieder zur nötigen Schärfe, in dem man daran arbeitete, indem man darüber redet, indem man es es realisiert, daraus den nötigen Mut und die Gier entwickelt, die Dinge besser zu machen“. Seit Montag arbeitet Rose mit seiner Mannschaft daran.

Das Match leitet der Referee, der in der letzten Saison in Kopenhagen das 2:0 von Manchester United im Finale gegen Ajax Amsterdam geleitet hatte: Der Slowene Damir Skomina, einer der europäischen Referees bei der Weltmeisterschaft in Russland. In jüngeren Jahren hatte er als vierter Referee bei der EURO 2008 im Wiener Happel-Stadion auf sich aufmerksam gemacht, als er dafür sorgte, das bei Österreichs 0:1 gegen Deutschland noch vor der Pause die Teamchefs Josef Hickersberger und Jogi Löw auf die Tribüne mussten. Sollte sich Lazios Trainer Simone Inzaghi ähnlich gebärden wie eine Woche zuvor in Rom, ständig reklamieren, könnte für ihn Tribünengefahr in Verzug sein.

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