Spielpraxis für Rambo Özcan, Aleksandar Dragovic und Julian Baumgartlinger bei Leverkusen, auch für Kevin Wimmer bei Tottenham. Unter dem Aspekt war es 18 Tage vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Irland ein guter Abend für Teamchef Marcel Koller. Bei seinem Kapitän Baumgartlinger war es der dritte Einsatz in Serie – aber an ihm gibt ohnehin kein Zweifeln. Der Mitelfeldmotor ist unverzichtbar, müßte mit mehr Spielen in den Beinen aber besser im Rhythmus sein als gegen Wales und Serbien.
Wimmer kam im Schlager des Ligacups beim FC Liverpool im Stadion an der Anfield Road vor 53.000 Zuschauern zum Zug. Bei beiden Mannschafen erhielten vermehrt die eine Chance, die ansonst auf der Bank oder Tribüne sitzen. So fehlten bei Liverpool die Innenverteidiger Matip und Lovren, Kapitän Henderson, Milner, Lallana, die Brasilianer Coutinho und Firminho sowie der Ex-Salzburger Mane. Tottenham ließ Goalie Lloris, die belgischen Innerverteidiger Alderweireld und Vertonghen, die Außenverteidiger Walker und Rose, Jungstar Alli, Eriksen, den Südkoreaner Heung Min Son draussen. Wimmer spielte im Abwehrzentrum mit dem 18jährigen Amerikaner Cameron Carter-Vickers, dem von seinem österreichischen Teamchef in der US-Olympiaauswahl, Andreas Herzog, eine große Karriere, prophezeit wird. Sowohl Cameron-Vickers als auch Wimmer kamen aber mit Englands Teamstürmer Daniel Sturridge nicht immer zurecht. Der erzielt beide Tore. Wegen Wimmer gab es nachher einen Krach.
Tottenhams Trainer Mauricio Pochettino attackierte verbal seinen Kollegen Jürgen Klopp, weil der und sein Assistent Zeljko Buvac in letzter Minute bei Referee Jonathan Moss und dem vierten Offiziellen vehement eine rote statt der gelben Karte für Wimmer wegen eines Fouls gefordert hatten. Pochettino meinte, in Wahrheit hätte es schon vor der Pause einen Ausschluss für Liverpools Trent Alexander-Arnold geben müssen. Klopp schwieg zu den Verbalangriffen seines Kollegen. Als Sieger und Aufsteiger tut man sich damit leichter.