Fußball

Niko Kovac schrieb Geschichte! Auch für Alaba war es ein besonderer Titel

Im Vorfeld des deutschen Pokalfinales bequemte sich auch Bayern Münchens Vorstandschef Karl Heinz Rummenigge auf einer Gala von“Bild“ dazu, Meistertrainer Niko Kovac  für die kommende Saison zu bestätigen. Der schrieb dann mit dem 3:0 (1:0) im Endspiel gegen RB Leipzig in Berlin, der Stadt in der er aufwuchs, vor 75.000 Zuschauern  Geschichte: Kovac (Bild oben) ist der erste Trainer, der mit verschiedenen Klubs zweimal hintereinander den deutschen Pokal gewonnen hat. Letztes Jahr mit Eintracht Frankfurt durch das 3:1 gegen Bayern, heuer mit Bayern. Damit kann er all seinen Kritikern, zum Teil aus dem eigenen Lager, die lange Nase zeigen. Er wird es nicht tun, weil er dazu einfach zu seriös ist: „Wir haben das verdient“, meinte Kovac, „aber letzte Saison waren bei mir noch mehr Emotionen dabei!“ Aber Freude pur und Genugtuung standen ihm doch ins Gesicht geschrieben: „Man muss immer die Ruhe bewahren.“

Zu Beginn standen nur zwei Österreicher am Rasen. David Alaba und Marcel Sabitzer. Konrad Laimer musste auf die Bank, der im Winter von der New Yorker Red Bull-Filiale gekommene 20jährige Tyler Adams bekam bis zur 65. Minute den Vorzug, dann kam der Salzburger. Alaba half mit, das mitreißende Match in Richtung des Meisters zu drehen. Denn Leipzig fand besser in das Match, eine Weltklassereaktion von Bayerns Kapitän im Tor, Manuel Neuer, verhinderte die Führung. Bayerns erster gefährlicher Angriff führte unter Mitwirkung von Alaba nach 29 Minuten zur Führung: Nach einem Sprint Flanke knapp vor der Toroutlinie mit links zurück, Robert Lewandowski verwandelte im Rückwärtslaufen gekonnt mit dem Kopf: „Dazu haben wir ihn ja“, meinte Alaba lächelnd im Interview von Julia Kienast bei Servus-TV inmitten der Bayern-Jubelrunden. Davor tröstete er seine Landsleute, den frustriert am Rasen  sitzenden Sabitzer und Laimer. Darin hat Alaba im Olympiastadion schon Übung. Auch vor sechs Jahren war es so. Damals bei Martin Harnik, der zwei Tore erzielte, aber mit dem VfB Stuttgart dennoch 2:3 verlor, das Bayern-Tripple nicht verhindern konnte.

Österreichs Teamchef Franco Foda zeigte sich vor Ort schon zur Pause mit seinen Teamkandidaten zufrieden: „David ist defensiv sehr stabil, setzt nach vorne Akzente. Und Sabitzer ist sehr aktiv, auch im Spiel gegen den Ball.“ Zu Beginn der zweiten Hälfte musste Neuer mit seiner zweiten Glanztat beim Comeback nach sechs Wochen Pause den Ausgleich verhindern, aber dann setzte sich die Klasse der Bayern durch. Als nach dem Supertor von Kingsley Coman nach 78 Minuten alles gelaufen  war, kamen auch Arjen Robben und zu seinem definitiv letzten Auftritt im roten Dress. Franck Ribery dann nach dem zweiten Treffer von Lewandowski. Als die Bayern in ihrer Fankurve jubelten, stand Alaba zwischen den beiden großen Namen, die Bayern jahrelang prägten. Auch deshalb war sein fünfter Pokalsieg, sein 16. Titel, etwas besonderes: „Wir hatten im Herbst ein Leistungsloch, aber wie wir in der Rückrunde  zurückkamen, als Kollektiv auftraten, das Double holte, das war gewaltig.“

Sabitzer machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: „Wir hielten mit, kamen zu Beginn jeder hälfte auch zu unseren Möglichkeiten. Wir nützen sie nicht, die Bayern waren vor dem Tor cooler“. Aber sein erstes Finale in Berlin  beeindruckte ihn so sehr, dass er ankündigte: „Wir müssen auch nächstes Jahr nach Berlin kommen und es wieder versuchen.“ Bayern schaffte das Double, der FC Barcelona verpasste es, verlor ohne den verletzten Luis Suarez das Cupfinale gegen  FC Valencia in Sevilla 1:2 (0:2). Nach 33 Minuten stand es 0:2. Lionel Messi sorgte nach 73 Minuten für das Anschlusstor, mehr ging nicht mehr.

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