Fußball

Salzburg-Rekord und violette Glückswochen

Statt drei wie 2016 nur zwei 2017! Das zeichnet sich bei Österreichs Klubs für die Gruppenphase der Europa League ab. Doublegewinner Red Bull Salzburg und Vizemeister Austria können nach den Auswärtssiegen in Constanta und Osijek schon die Flüge nach Genf  zur Auslosung am nächsten Freitag in die UEFA-Zentrale am Genfer See buchen, Altach  gibt sich nach dem 0:1 in Innsbruck gegen Maccabi Tel Aviv noch nicht auf. Das ist ehrenwert, aber die zuletzt nicht gerade effizienten Vorarlberger müssen  am Donnerstag in Israels Hauptstadt zwei Tore schießen, um erstmals in der Gruppenphase zu stehen. Da ist Skepsis angesagt. Das einzige Erfolgserlebnis am Donnerstag: Es gelang, von Schalke den 19jährigen Offensivspieler aus Ghana, Bernard Tekpetey, auf Leihbasis zu holen. Der schon zwei Länderspiele für sein Land bestritt. Aber es kann auch noch passieren, dass der umworbene Moumi Nicolas Ngamaleu Altach nach dem Retourspiel gegen Maccabi verlässt. Angebote hat der 23jährige Teamspieler aus Kamerun. Altachs Sportchef Georg Zellhofer weiß davon.

Für Salzburg bedeutete das 3:1 bei Rumäniens Meister  einen neuen Klubrekord: Noch kein Trainer begann seine Ära mit zehn Pflichtspielen ohne Niederlage so wie Marco Rose: „Wir haben es ordentlich gemacht, speziell in der ersten Hälfte“ konstatierte der Deutsche zufrieden, „ich wusste immer, dass die Mannschaft Charakter hat.“ Das Ziel, in einer Gruppenphase dabei zu sein, hat Salzburg erreicht. Was auch für die Entwicklung seiner jungen Spieler wie, um die Österreicher zu nennen, des 19jährigen Torschützen Hannes Wolf oder des gleichaltrigen Xaver Schlager, der wieder im Mannschaftstraining steht, sehr wichtig ist. Und andere wie Amadou Haidara, Diadie Samassekou oder den Südkoreaner Hee-Chan Hwang mehr in die internationale Auslage stellt.

Auch bei Austria könnte es einen neuen Klubrekord geben, wenn Donnerstag in St. Pölten der Aufstieg gelingt: Zweimal hintereinander schaffte Violett bisher die Gruppenphase noch nie, wie Trainer Thorsten Fink nach dem Schlusspfiff seines deutschen Landsmanns Deniz Aytekin in  Gradski vrt, wie das Stadion in Osijek, heißt, zufrieden feststellte.  Der erste Treffer von Christoph Monschein in Violett nach starker Vorarbeit von Youngster Dominik Prokop sowie ein perfekter Freistoss des neuen Kapitäns Raphael Holzhauser sorgten für das vierte Spiel hintereinander ohne Niederlage. Mobilisieren hoffentlich genug  Austria-Fans, die Reise nach St. Pölten anzutreten, sonst droht in Niederösterreichs Hauptstadt eine kroatische Heimatmosphäre. Violette Glückswochen wie man an Hand des Spielverlaufs der vier Partien feststellen kann:

Das 2:1 auf Zypern gegen AEl Limassol leitete ein falscher Elferpfiff für Austria ein.

Bevor im Derby  die Aufholjagd von 0:2 auf 2:2 gelang,  hätte Rapid dem Spielverlauf nach mit drei oder vier Toren Differenz führen müssen.

Die Tore zum 2:0 gegen LASK fielen erst, nachdem der Linzer Aufsteiger einige Sitzer liegen gelassen hatte.

Und das Match in Kroatien hätte ganz anders laufen können, wäre es  Osijeks Kapitän Borna Barisic gelungen, den Elfmeter zur 2:0-Führung zu verwandeln. Von der Innenstange sprang der Feld nicht über die Linie, sondern zurück ins Feld. Der Knackpunkt zum violetten Glücksgefühl. Beim Heimsieg gegen PSV Eindhoven hatte Barisic noch einen Elfmeter verwandelt.

Aber Fink hatte mit seiner Behauptung, Austria sei die bessere Mannschaft gewesen, durchaus recht. Trotzdem muss die für die Gruppenphase personell verstärkt werden. Am Geld kann es nicht scheitern, speziell im Abwehrzentrum für mehr Qualität zu sorgen. Dank Kayode-Ablöse und Startgeld für die Gruppenphase. Wie man Sportchef Franz Wohlfahrt kennt, wird er noch bessere Ideen haben, als den an Mlada Boleslav verliehenen Tschechen Patrizio Stronati nach Wien zurückzubeordern. Austria braucht einen schnellen, zweikampfstarken Innenverteidiger, der aufräumt.  Da zeigen auch die bisherigen Leistungen von Heiko Westermann.

 

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