Fußball

Seidl erstmals gegen den Klub, bei dem er fast gelandet wäre: „Rapid war die richtige Entscheidung“

20.000 Karten waren Freitag für den Schlager zwischen Rapid und Sturm Graz am Sonntag im Hütteldorfer Allianz-Stadion verkauft, darunter 1500 an Fans des Vizemeisters aus der Steiermark. Für den ersten Torschützen der neuen Saison, Rapids Nummer 18, wird es sein erstes Spiel gegen Sturm. Jenen Klub, bei dem Matthias Seidl ebenfalls ein Thema war. Im Frühjahr schien es, als sollte der 22 jährige Mittelfeldspieler von Blau Weiß Linz in die steirische Landeshauptstadt übersiedeln. Aber Ende Juni kam es dann doch anders. Warum nur? „Ich hatte bei Rapid am Ende das bessere Gefühl“, sagt Seidl im Blick zurück. Zu dem Entschluss kam er auch nach einigen Gesprächen mit seinen Beratern von „m&m-deportivo“, sprich Philipp und Rudi Mirtl. In der ersten Bilanz kann man durchaus sagen: Das Gefühl hat ihn nicht im Stich gelassen. Gemeinsam mit Salzburgs Dänen Mads Bistrup ist der gebürtige Salzburger die Neuerwerbung, die sich am schnellsten zurechtgefunden hat. Zu einem, wenn auch kurzen Teamdebüt, kam Seidl auch bereits. Fally Mayulu, der letzte Saison gemeinsam mit Seidl den Aufstieg von Blau Weiß Linz möglich macht hatte, scheint hingegen noch immer nicht richtig bei Rapid angekommen zu sein. Trotz seines spektakulären Tors gegen Wolfsberg.

Von Sturm hörte man andere Versionen zur Seidl-Entscheidung. Einerseits sei Trainer Christian Ilzer noch nicht wirklich von ihm überzeugt gewesen, erst mit einem Verkauf von Alexander Prass wäre der Transfer ein vorrangiges Thema geworden. Aber Prass wechselte nicht. „Mich überrascht nicht, dass Seidl bei Rapid so gut eingeschlagen hat“, versicherte Sturms Sportchef Andreas Schicker, „wir hätten ihm damals keine Einsatzzeiten garantieren können“. Bei Rapids Trainer Zoran Barisic war er sofort willkommen. Für Seidl steht es außer Diskussion, dass Rapid auch ohne Guido Burgstaller, der mit leichtem Lauftraining beginnen konnte, in der Lage ist, Sturm mit der Unterstützung der Fans zu bezwingen: „Wir haben im Training Vollgas gegeben, das wird wie immer auch im Spiel passieren!“ Dass Sturm durch die Niederlage in der Europa League „angeknackst“ ist, kann er sich nicht vorstellen. Eine Woche später wartet auf Seidl die nächste Premiere: Sein erstes Wiener Derby.

Seidls Ex-Klub, Aufsteiger Blau Weiß Linz, trifft Samstag erstmals in der Bundesliga auf Meister Red Bull Salzburg. Bisher gab es nur ein Pflichtspiel zwischen beiden Klubs: 2010/11, als der Holländer Huub Stevens Salzburg-Trainer war, bezwang Blau Weiß die Salzburger in der zweiten Cuprunde 3:1. Eine Neuauflage dieser Sensation wäre drei Tage nach Salzburgs Coup bei Benfica Lissabon wie ein Wunder.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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