Fußball

Trainerdiskussion im Aufstiegsrennen: Austria Klagenfurt reitet der Teufel

Nach der Corona-Pause läuft es bei Austria Klagenfurt in der zweiten Liga sehr gut: Acht Punkte Rückstand  auf Ried wett gemacht, die vor einer Woche übernommene Tabellenführung Samstag durch ein 3:0 (1:0) gegen die Oberösterreichs Juniors im leeren Wörthersee-Stadion verteidigt, damit vier  Runden vor Schluss weiter einen Punkt vor Ried. das seine Niederlagenserie mit einem 1:0 in Steyr stoppen konnte, am Aufstiegsplatz. Ein Grund für das Hoch der Violetten aus Klagenfurt ist auch der Lauf von Oliver Markoutz (Bild oben): In den sieben Spiele nach dem Neustart erzielte der 25  Stürmer acht Tore, zwei davon am Samstag. Kommenden Freitag gastiert der Tabellenführer im Waldviertel beim Zehnten Horn, dann empfängt er den Floridsdorfer AC, muss noch nach Amstetten und spielt zum Abschluss daheim gegen Wacker Innsbruck. Auf die Tiroler, Horn und den FAC trifft auch noch Ried, der schwerste Gegner im Restprogramm wird aber nächste Runde Liefering ein.

Welcher Teufel reitet aber Austria Klagenfurts deutschen Sportchef Mathias Imhof, in dieser Situation eine Trainerdiskussion zu eröffnen, irgendwie Robert Micheu in Frage zu stellen, selbst wenn der Aufstieg gelingen sollte? Schon im Herbst gab es Spekulationen um Rapids letzten Meistertrainer Peter Pacult, der mit Imhof bei 1860 München gespielt hatte. Samstag sass der Deutsche Jens Keller auf der Tribüne. Das heißt, um ins Wörthersee-Stadion zu kommen, musste er von Austria Klagenfurt akkreditiert worden sein. Um seine künftige Mannschaft zu beobachten? Alle Versuche von Imhof, dies als privaten Besuch eines Freunds zu erklären, sind nicht sehr glaubhaft.

Bei allem Respekt ist der 49 jährige Keller dazu kein Trainer, der über alle Zweifel erhaben ist. Vor zehn Jahen war er zehn Spiele lang Trainer des VfB Stuttgart, wurde danach von Bruno Labbadia abgelöst. Seine erfolgreichste Zeit hatte er von 2012 bis 2014 bei Schalke 04 als Nachfolger des Holländers Huub Stevens, als er den Traditionsklub zweimal in die Champions League brachte, dort einmal das Achtelfinale schaffte. Zu seinen Spielern gehörte Österreichs damaliger Teamkapitän Christian Fuchs, der nicht die beste Meinung von Kellers Qualitäten hatte, vor allem in Sachen Menschenführung. Nach dem Ende bei Schalke folgten 54 Spiele bei Union Berlin, wo er die Hoffnungen auf den Aufstieg nicht erfüllen konnte. Letzte Saison übernahm er Zweitligist Ingolstadt am Tabellenende, konnte ihn nicht aus der Abstiegszone führen. Nach zwölf Spielen uns fünf Niederlagen in Serie war das Kapitel beendet. In Ingolstadt arbeitete Keller kurz mit Austria Klagenfurts neuem Chefscout aus Tirol, Manfred Linzmaier, zusammen, Diese Saison heuerte Keller im November als Nachfolger von Damir Canadi beim 1.FC Nürnberg an. Damals lag der Bundesliga-Absteiger auf Rang 14. Am Saisonende stand Nürnberg auf Platz 16, musste in die Relegation. gegen Kellers Ex-Klub Ingolstadt. Für Keller kam einen Tag nach der letzten Runde der regulären Saison das Ende. Erholung vom Nürnberg-Schock am Wörther See? Nach einer Empfehlung für Austria Klagenfurt sieht das wirklich nicht aus.

Die zweite Liga steht seit Freitag auch im Zeichen eines positiven Corona-Tests. Den gab es beim einem Spieler des Letzten Kapfenberg, Samstag folgte ein Zweiter.Das  von Freitag auf Dienstag verlegte Heimspiel gegen Waker Innsbruck soll trotzdem über die Bühne gehen. Der Bundesliga war in der Meister-und Qualifikationsrunde dieses Szenario erspart geblieben.

 

Meist gelesen

Nach oben