Fußball

Zuerst Ajax Amsterdam, dann Real Madrid: Salzburgs aufregender Samstag

Am Nachmittag im Duell der Meister von Österreich und Holland gegen Ajax Amsterdem in der Salzburger Red Bull Arena, live zu sehen bei Servus TV. Danach im Semifinale der Youth League mit den großen Zukunftshoffnungen in Nyon gegen Real Madrid, live zu sehen bei Puls 4 – das wird nicht nur auf Grund der Temperaturen ein heißer Samstag für Salzburg. Keiner hätte etwas dagegen, wenn sich die Konstellation drei Tage später am Dienstag wiederholen sollte: Am Nachmittag der Kracher-Test gegen Englands Meister FC Liverpool in Salzburg, danach in Nyon im Finale um den zweien Triumph in der Youth League nach 2017. Vielleicht gegen Ajax Amsterdam. Könnte passieren, falls die Holländer ihr Semifinale gegen Benfica Lissabon gewinnen.

Der Hit gegen Liverpool ist nicht in Gefahr, obwohl in England ab Samstag Einreisende aus Österreich in eine zweiwöchige Quarantäne müssen: Das gilt nicht für“Dienstreisen“, wie das Trainingslager der Liverpool-Stars um Jürgen Klopp in Saalfelden. Zumal jeder aus dem Tross im total abgeschirmten Gut Brandlhof jeden zweiten Tag getestet wird. Ajax Amsterdam kommt direkt aus dem Trainingslager in Bramberg, in dem die Mannschaft von Jesse Marsch vor zwei Wochen war. Zum ersten Spiel, in dem seit 8. März durch behördliche Vorgaben Zuschauer erlaubt sind. Ganze 1250 werden das Match vor Ort sehen, ebenso Dienstag das gegen Liverpool. Vorher treffen sich die Sportdirektoren Christoph Freund und Edwin van der Sar zum Gedankenaustausch. Bei Salzburg sind mit dem Namen Ajax Erinnerungen an den Februar 2014 verbunden, in dem im Sechzehntelfinale der Europa League Hollands Topklub mit einem Gesamtscore von 6:1 ausgeschaltet wurde. 3:0 in Amsterdam mit dem legendären Tor des Spaniers Jonathan Soriano aus 50 Metern durch einen Heber über den weit vor seinem Tor stehenden Keeper Jasper Cillessen, danach 3:1 in Salzburg. Damals herrschte durch den von Trainer Roger Schmidt eingeführten neuen Spielstil  mit extrem Pressing eine große Aufbruchstimmung. Von der damaligen Mannschaft spielen am Samstag noch Kapitän Andreas Ulmer und Andre Ramalho. Tormann Alexander Walke gehört zum Kader, Fränky Schiemer sitzt als Assistent von Marsch auf der Trainerbank.

Ein ähnlich extremes Pressing zählt auch zu den Markenzeichen der U 19-Hoffnungen im Finalturnier der Youth League. Zwei von ihnen setzten im Viertelfinale, beim 4:3 gegen Lyon eine Duftmarke: Kein anderer als Tormann Daniel Antosch hielt drei Elfmeter in Serie. Die Möglichkeit dazu gab ihm der litauische Referee Donatus Rumsas, weil er den Elfer zweimal wiederholen ließ. Der 20 jährige Antosch, normal die Nummer eins beim Zweitligisten FC Liefering, flog dreimal in die richtige Ecke. Zweimal nach rechts, beim dritten Mal nach links. Damit ist dem gebürtigen Wiener, der vor sechs Jahren aus Rapids U 15 in die Salzburger Akademie übersiedelt war, ein Eintrag in die Geschichtsbücher sicher. Der in Nigeria geborene Junior Chukwubuike Adamu kam 2015 aus der GAK-Jugend. Jetzt ist der der einzige, dem im Viertelfinale  ein Hattrick gelungen war. Drei Tore innerhalb von nur elf Minuten gelangen dem robusten Strafraumstürmer (Bild oben), zu dessen großen Stärken es zählt, den Instinkt zu haben, meist am richtigen Ort zu sein. Im Jänner nahm ihn  Marsch bereits ins Trainingslager nach Katar mit, jetzt zählt e zum ständigen Kader. Mit Karim Adeyemi, einem ganz andere Stürmertyp, dessen Schnelligkeit die meisten Abwehrspieler überfordert, fand er einen kongenialen Partner. Die beiden passen ideal zusammen, sind wohl Salzburgs Stürmerduo für die Zit nach Patson Daka. Das sollte sich auch gegen Real Madrid zeigen.

Die Spanier gewannen ihr Viertelfinale gegen Inter 3:0. Ab der 58.Minute spielten die Mailänder nur noch mit zehn Mann, erst danach fielen die Tore. Die Salzburger wissen, dass sie es besser machen müssen als Mittwoch beim Sieg über Lyon. Der dänische Trainer Bo Svensson versichert: „Wir wissen aber auch, das wir es können“. Der Teamspirit soll sogar noch besser sein als vor drei Jahren beim Triumph unter Marco Rose. Sagt zumindest Antosch. Er müsste es wissen: Damals sass er auf der Ersatzbank.

 

 

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