Fußball

1:2 in 93.Minute: Auf Hasenhüttls bitterste Pleite folgt Camp auf Teneriffa

Nach der Einwechslung von Marko Arnautovic in der 68.Minute verspielte West Ham im Londoner Derby bei Crystal Palace im Selhurst Park eine 1:0-Führung, musste sich mit einem 1:1 zufrieden geben. Über dieses Ergebnis wäre  Ralph Hasenhüttl zur gleichen Zeit 130 Kilometer entfernt in Southampton hoch zufrieden gewesen. Denn der Ausgleich zum 1:1 gegen Cardiff gelang im St.Mary´s erst in der 91.Minute. Aber in der 93. wurde daraus noch die erste Niederlage dieses Jahres in der Premier League nach fünf ungeschlagenen Partien. Und das bedeutet wieder höchste Abstiegsgefahr. Nach elf Spielen unter Hasenhüttl mit 15 Punkten. Das erste endete im Dezember mit einer Niederlage gegen Cardiff, ebenso das elfte. Das tut sehr weh gegen einen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt: „Den zu schaffen wird jetzt schwerer als bisher“, gab der Grazer nach dem Schlusspfiff sofort zu. Denn da Burnley in Brighton 3:1 gewann, dabei der österreichische Teamkandidat Ashley Barnes wieder einen Elfmeter verwandelte, fiel Southampton von Rang 16 auf 18, den ersten Abstiegsplatz zurück. Punktegleich mit Newcastle, ein Punkt hinter Cardiff, je drei hinter Burnley, Brighton und Crystal Palace. In den letzten zwei Runden ließ Southampton in der Nachspielzeit drei Punkt liegen: In Burnley durch den Barnes-Elfer von 1:0 auf 1:1, Samstag gegen Cardiff von 1:1 auf 1:2.

Es gab schon Spiele in der Ära des österreichischen Trainers, in denen  Southampton mit nur 28 Prozent Ballbesitz auswärts einen Punkt erkämpfte Wie das 0:0 gegen Chelsea an der Stamford Bridge. Samstag bei der Rückkehr des früheren englischen Teamspielers Ryan Bertrand nach drei Monaten Verletzungspause lief es total umgekehrt: 67 Prozent Ballbesitz für Southampton, nur 23 für den Aufsteiger aus Wales. 14:6-Torschüsse für Southampton, 8:2 hieß es bei den Eckbällen. Die Verlierer spielten 429 Passes, die Sieger nur 157. Aber was zählt, sind die Tore. Und da erzielte Cardiff eines mehr. Nach 69 Minuten durch Innenverteidiger Souleymane Bamba. Der Teamspieler der Elfenbeinküste, der Kapitän des Aufsteigers,  traf nach einem der nur zwei Eckbälle mit rechts. Hasenhüttl reagierte, wechselte mit dem Dänen Jannik Vestergaard einen seiner drei Innenverteidiger aus, brachte den Norweger Mohamed Elyounoussi als zweite Spitze. Tauschte die Stürmer, ersetzte den Iren Shane Long durch Charlie Austin. Der Ausgleich fiel in der 91.Minute durch Innenverteidiger Jack Stephens nach Assist von Austin. Mitten in den Jubel folgte das k.o. durch Cardiffs Joker: Einen Pass des Spaniers Camaresa verwertete der dänische Stürmer Kenneth Zohore mit links.

Schon vor der dritten Heimpleite unter Hasenhüttl stand fest, dass Southampton Montag ein fünftägiges Trainingslager auf Teneriffa bezogen wird. Um bei angenehmeren Temperaturen neue Energie für die letzten zwölf Runden zu tanken, um Bilanz über die letzten zwei Monate seit dem Amtsantritt zu ziehen: „Wir haben für jeden Spieler ein Video vorbereitet.“ Wegen der fünf ungeschlagenen Spiele wurde Hasenhüttl für die Wahl zum Manager des Monats Jänner nominiert. Gemeinsam mit Ole Gunnar Solskjaer von Manchester United und Sean Dyche von Burnley. Aber das interessierte  ihn Samstag Abend herzlich wenig. Da regierte nur der Frust: „Cardiff schoss dreimal auf unser Tor schaffte damit zwei Tore. Wir hatten auch nicht viele Chance, aber mehr als Cardiff und trafen nur einmal. Wenn man in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielt, muss man den einen Punkt halten. Ohne hundert Prozent Konzentration geht in der Premier League nichts.“

Foto: © Southampton FC Media (Matt Watson,Chirs Moorhouse).

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