Fußball

Baumgartner ist nicht das einzige „Geheimnis“ von Rangnick

Ein mega-cooler Abend im ausverkauften Happel-Stadion soll Freitag die dritte EM-Qualifikation in Serie fixieren.  Der Wunsch steht seit Mittwochabend auf der Homepage des ÖFB. Aber er wird vermutlich nicht in Erfüllung gehen. Wahrscheinlich wird dies erst am Montag in Baku gegen Aserbaidschan gelingen. An dem Tag, an dem Schweden seine letzte Mini-Chance auf das EM-Ticket verspielen wird, weil kein Sieg in Belgien gelingen wird. Zwischen Österreich und Belgien sieht viel nach einem zweiten Unentschieden wie vor vier Monaten in Brüssel aus. Aber das kann man durch die Ausgangsposition schon als Erfolg für Rot-Weiß-Rot gegen den Fünften der Wetlrangliste werten. Weil Ralf Rangnick mit mehr Ausfällen leben muss als sein Kollege Domenico Tedesco. Dem fehlt im Vergleich zum Juni nur Real Madrids Tormann Thibault Courtois und Aston Villas Innenverteidiger Leandro Dendocker. Statt Courtois sollte mit Koen Casteels von Wolfsburg ebenfalls ein Klassekeeper spielen, doch der fällt mit einer Entzündung sowohl Freitag als auch Montag. Damit ist die Nummer drei, der 31 jährige Matz Sels vom französischen Erstligisten Racing Straßburg, die Nummer eins. Statt Dendocker beginnt der 36 jährige Routinier Jan Vertonghen.

Unklar ist bei den Belgiern nur, wer an den Flügelpositionen zum Zug kommen wird. Sicher rechts Jeremy Doku, den Manchester City im Sommer für 60 Millionen Euro von Rennes holt, links am ehesten Dodi Lukebakio vom FC Sevilla. Da gibt es bei Österreich einige Fragezeichen mehr, wenn Rangnick in seinem 4-2-2-2 vor allem an den vordersten Positionen bringen wird: „Das ist der einzige Vorteil in unserer Situation, weil Domenico Tedesco nicht wissen wird, wie wir spielen, selbst wenn er die Aufstellung kennt“, behauptete Rangnick. Klar, dass e diese „Geheimnisse“ bis zum Anpfiff nicht verraten wird. Donnerstag „gestand“ er, dass Michael Gregoritsch gegen Belgien ausfällt, vielleicht Montag einsatzfähig sein wird und Christoph Baumgartner zur Startelf gehört. Aber auf welcher Position? Ganz vorne oder hängende Spitze oder doch nur in der zweiten Reihe? Ebenso offen, welche Position Konrad Laimer, der Kapitän, bekommt. Rechter Verteidiger wie zuletzt bei Bayern München oder davor im Mittelfeld? Auch bei Xaver Schlager ist nicht klar, ob er vor der Abwehr oder weiter vorne hinter den Spitzen anfangen wird. Bei Variante zwei würde Marcel Sabitzer nicht unter den ersten elf stehen, hingegen Florian Grillitsch.  Und was passiert mit Sasa Kalajdzic? Hört er die Bundeshymne am Rasen, weil er von Beginn an dabei ist oder auf der Bank als Joker?

„Es ist nicht egal, ob wir uns als Erster oder Zweiter qualifizieren“, stellte Rangnick fest, dachte dabei an die „Töpfe“ bei der Auslosung. Die Spieler trauen sich zu, ihren Vorsatz, die Gruppe ohne Niederlage umzusetzen, trotz der Ausfälle in die Tat umzusetzen: „Ein volles Stadion, die geile Unterstützung vom ganzen Land. Es liegt an uns, alles zu entzünden. Das würde uns dann tragen“, sagte Baumgartner mit Überzeugung. Servus TV überträgt die erhoffte Erfolgs-Party direkt, den ersten Sieg über Belgien seit 64 Jahren, direkt. Sebastian Prödl und Florian Klein bringen als Experten die Power von 118 Länderspielen mit. Der Schiedsrichter kommt aus Spanien: Der 39 jährige Jesus Gil Manzano pfiff zuletzt in der Champions League das 2:0 von Paris St. Germain gegen Borussia Dortmund.

Schon Donnerstagabend gab es für das Team ein Erfolgserlebnis: Die Wahl zur „Mannschaft des Jahres“. Das gelang zuletzt vor acht Jahren in der Ära von Marcel Koller vor der Europameisterschaft in Frankreich.  Der nette Wunsch von ORF-Präsentator Rainer Pariasek: Eine erfolgreichere Europameisterschaft 2024 in Deutschland als die, die 2016 auf die Wahl folgte. Damals überstand Österreich nicht die Vorrunde.

Foto: ÖFB/Christopher Kelemen.

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