Fußball

Comeback im Jänner: Stefan Lainer vor seinem größten Sieg

Als Österreich vor fünf Jahren in Klagenfurt Deutschland 2:1 bezwang, gehörte Stefan Lainer zur Startbesetzung, spielte damals noch bei Red Bull Salzburg. Derzeit beschäftigt das Deutschland-Spiel den 31 jährigen, seit 2019 Legionär bei Borussia Mönchengladbach, höchstens am Rande. Für ihn geht es mehr als um Siege, sein 39. Länderspiel oder den Kader für die Europameisterschaft, die seine zweite wäre, oder die Verlängerung des im Juni 2024 auslaufenden Vertrags.  Die Urgewalt, wie ihn sein ehemaliger Trainer Marco Rose charakterisierte, vor seinem bisher größten und wichtigsten Sieg. Ende Juli hatte der Salzburger eine Schock-Diagnose erhalten: Lymphdrüsen-Krebs! Seit damals ist Lainer in Behandlung, die in den nächsten Tagen mit der vorerst letzten Antikörpertherapie beendet wird. Ende des Monats folgt die Abschlussuntersuchung. Derzeit kann erwartet werden, dass sie positiv ausfällt. Dann darf Lainer im Jänner wieder ins Training einsteigen.

Weil der Krebs vorzeitig erkannt wurde, bestanden von Anfang an gute Heilungschancen. Vier Chemo-Blöcke musste der Verteidiger bisher wegstecken. Jede Therapie zehrte mehr an seinen physischen Kräften. Aber wer Lainer etwas kennt, weiß, dass damit sein Wille, den Feind in seinem Körper zu besiegen, immer größer wurde. Jede Chemo, begleitet von Therapien zur Stärkung des Immun-Systems, brachte ihn dem Ziel etwas näher.  Als er wieder auf die Beine kam, war der Ehrgeiz immer groß: Er gab, wie man es von ihm gewohnt war, Vollgas, absolvierte Einzeltraining mit Mönchengladbachs Athletik-Trainern. Nur mit ihnen. Zu den Mitspielern hatte er praktisch keinen direkten Kontakt. So sollte die Gefahr, sich einen Infekt einzufangen, gering gehalten werden.

Lainer verlor nur wenig Muskelmasse, wirkt wie gewohnt durchtrainiert. Nur die Haare, noch etwas kürzer als normal, erinnern an die Chemo.  Öffentlich hatte er sich nur vor drei Monaten gemeldet, für alle Genesungswünsche und Aufmunterungen bedankt. Damals hatte er auch gemeint: „Es war in den letzten Wochen alles nicht so leicht. Aber ich bin zuversichtlich, werde kämpfen, hoffentlich haben wir bald wieder alle gemeinsam was zum Feiern!“ Danach sieht es derzeit aus. Zu Beginn der Winter-Vorbereitung könnte er wieder mit der Mannschaft auf den Rasen gehen.

Foto: Nister.

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