Dienstag im Schneechaos in Istanbul den Wechsel des Nigeria-Stürmers Bright Edomwonyi von Sturm Graz zu Rizespor fixiert, Mittwoch in Venedig und Rom Gespräche wegen der Zukunft von Robert Gucher, der bei Frosinone nicht mehr gefragt ist, Freitag in Stuttgart Treffen mit VfB-Sportvorstand Jan Schindelmeister zu Gesprächen, ob es mit Österreichs Teamverteidiger Florian Klein bei den Schwaben über den Sommer hinaus weiter geht – der Jänner ist Stresszeit für Manager wie Max Hagmayr. Der mit Rizespor gut im Geschäft ist: Im November den Vertrag von Ümit Korkmaz aufgelöst, jetzt Edomwonyi an die Schwarzmeerküste vermittelt, wo er nach Jakob Jantscher der zweite Spieler mit Sturm-Vergangenheit ist. Rizespor, derzeit nur einen Punkt von den Abstiegsrängen entfernt, ist auch hinter Austrias Mittelfeldspieler Alexander Grünwald her. Für den Klassenerhalt macht Präsident Metin Kalkavan einiges Geld locker. Aus der Provinz Rize stammt Türkeis Ministerpräsident Recep Erdogan.
Dank Rizespor kommt Sturm zum zweiten Millionengewinn in der Transferzeit nach dem Wechsel von Umos Matic zu Dänemarks Meister FC Kopenhagen: Sportchef Günter Kreissl bestätigte eine siebenstellige Ablöse für den 22jährigen Konterspezialisten Edomwonyi. 2012 holte ihn Red Bull Salzburg für 600.000 Euro aus Belgien von Westerlo, über Liefering, Wacker Innsbruck, Hartberg kam er im Winter 2015 ablösefrei zu Sturm. Also machten die Grazer mit ihm zwei Jahre später ein sehr gutes Geschäft: „Die Transfers von Matic und Edomwonyi haben uns schon auf ein anderes Level gebracht“, versicherte Kreissl, „jetzt können wir daran denken, die Infrastruktur im Verein zu verbessern, den nächsten Schritt zu tun.“ Neue Spieler bis Ende Jänner zu verpflichten, sieht er nicht als ein Muss. Durch die Verlängerung von Philipp Zulechner baute er für den Abgang von Edomwonyi (im Herbst bei 18 Spielen je vier Tore und Assists) vor, die Lücke im Mittelfeld glaubt er mit dem derzeitigen Kader auffangen zu können: „Aber wir sehen uns schon am Markt um.“ Die derzeit kolportierten Namen wie den bei Werder Bremen nicht mehr erwünschten Ex-Rapidler Thanos Petsos oder den bei Brentford nicht mehr zufriedenen Konstantin Kerschbaumer bestätigte er nicht als Topkandidaten: „Wir haben uns schon mit ihnen beschäftigt, ohne dass sie unsere erste Wahl sind.“
Noch etwas bringt der Edomwonyi-Transfer mit sich: Die Hagmayr-Filiale im Kader von Sturm wurde etwas kleiner. Aber sie ist trotzdem noch immer groß genug: Zu ihr gehören ausser Trainer Franco Foda noch Innenverteidiger Christian Schoissengeyr, Stefan Hierländer, Simon Piesinger, Sandi Lovric und Marko Stankovic. Wer behauptet, dass Kreissl nicht gerne so viele Klienten eines Managers im Klub hat, der liegt nicht ganz falsch. Aber das passierte schon vor seiner Zeit.