20 Runden musste diese Saison der deutschen Bundesliga alt werden, um eine Premiere zu erleben: Erstmals verloren beide österreichische Trainer. Kein Punkt für Peter Stöger mit dem 1.FC Köln und Ralph Hasenhüttl mit RB Leipzig. Wobei Hasenhüttls erste Heimpleite, das 0:3 gegen den Hamburger SV, überraschender kam. Aber die hatte tabellarisch zumindest nach hinten für den Sensationszweiten keine Auswirkung, da auch Eintracht Frankfurt, Borussia Dortmund Hoffenheim und Hertha BSC Berlin verloren. Die Konstellation hätte Köln mit dem ersten Sieg in Freiburg seit 20 Jahren perfekt nützen können. Sogar zum Sprung auf Platz drei hinter Bayern und Leipzig, der zur Champions League-Qalifikation reichen würde. Das hätte die Kölner Fans total zum Ausflippen gebracht , aber so kam es nicht. 1:2 verloren, weiter Rang sieben, ein Punkt hinter den Europa League-Rängen. Für Stöger kein Grund zur negativen Stimmung: „Es bedeutet keine Überraschung, dass Köln in Freiburg verlieren kann. Platz drei zu erkämpfen ist für uns alles andere als eine Selbstverständlichkeit. So vermessen sind wir nicht. Wo wir stehen, ist wirklich gut. Mehr als das zu festigen, kann man nicht verlangen.“
Was Hasenhüttl bei der 0:3-Pleite noch hart traf: Der Muskelbündelriss, den sein dänischer Stürmer Yussuf Poulsen erlitt. Das bedeutet sechs Wochen Pause: „Bitter, er ist ein wichtiger Spieler für uns.“ Sportchef Ralf Rangnick sah in der Niederlage die Spätfolgen des Grippe-Virus, der Torjäger Timo Werner, Marcel Sabitzer und Diego Demme heimgesucht hatte: „Sie haben gespielt, waren aber erst wieder bei höchstens 80 Prozent.“ Dazu kamen Abstimmungsprobleme in der Abwehr beim Startdebüt des Ex-Salzburgers Dayot Upamecano. Zwei Kopftore nach Eckbällen kassierte Leipzig zuvor noch nie. Und auch nächste Runde ist mit Kapitän Willi Orban wieder ein Innenverteidiger gesperrt. Dafür kehrt Marvin Compper, bei dem dies gegen Hamburg der Fall war, zurück. Wird wohl mit Stefan Ilsanker im Abwehrzentrum beginnen. Der dumme Grund für Orbans Geldsperre: Er warf den Hamburger Arztkoffer vom Platz, als ein Spieler behandelt wurde.
„Wir müssen eine Schippe drauf legen, zielstrebiger werden“ , forderte Hasenhüttl. Bis Sonntag hat er Zeit, daran zu arbeiten. Dann gastiert Leipzig bei Mönchengladbach, Köln empfängt Schalke, wo nach dem 2:0-Heimsieg gegen Hertha wieder die Hoffnungen leben,, den Eurpacupplatz zu schaffen. Derzeit hat Schalke sieben Punkte weniger als Köln. Der Vorteil für Hasenhüttl und Stöger: Donnerstag spielen Mönchengladbach und Schalke noch in der Europa League gegen Fiorentina und Paok Saloniki. Personalprobleme bei Stöger? Er verlor in Freiburg seinen Mittelfeldroutinier Marco Höger bereits nach 14 Minuten. Vielleicht mit ein Grund für die Niederlage. Aber das würde Stöger nie als Entschuldigung anführen. Was Hoffnung macht: Das gute Debüt von Innenverteidiger Neven Subotic. Wenn die „Bild“-Noten stimmen, waren der Winterkauf beim Debüt und Torjäger Modeste die besten Kölner.