Da gab´s für rot-weiß-rote Fußball-Fans noch nie: Eine vierstündige Kicker Dampfer-Fahrt auf der schönen blauen Donau mit Größen aus Österreichs Fußballszene, die sicher viel zu erzählen haben. Auch viele Anekdoten aus ihrer aktiven Karriere, die einen Angriff auf die Lachmuskeln der Zuhörer bedeuten werden. Am 7. Oktober ist es so weit, da legt die MS Stadt Wien um 19 Uhr in Tulln ab. Wer hören will, was Österreichs Jahrhundertfußballer Herbert Prohaska, Teamrekordspieler Andreas Herzog, Kult-Torjäger Toni Polster als Rekordschütze im Team, die Rapid-Ikone Didi Kühbauer, ein begnadeter Schmähbruder, Markus Schopp, Toni Pfeffer oder Frenkie Schinkels so alles zu bieten haben, wer an den musikalischen Darbietungen von Greg Bannis, dem Ex-Frontman von Hot Chocolate, interessiert ist, kann sich Karten telefonisch unter 0676/4141063 oder via Internet bei Office@copa-pele.at sichern.
Die Copa-Pele-Truppe, bei der frühere Teamstars wie Herzog, Kühbauer, Polster oder Peter Artner noch immer aktiv sind, hatte die Idee zu dieser ersten Leckerbissen für Fußball-Fans auf der Donau. Wer schon gehört hat, wie Prohaska Schnurren aus seiner Laufbahn auf dem Rasen oder der Trainerbank erzählt, der kann versichern: Wer die Gelegenheit versäumt, zu hören, wie ihn Inter Mailand durch seinen Manager Sandro Mazzola 1979 verpflichtete, wie er nach einem 0:1 mit Österreich im Länderspiel gegen Deutschland im Münchener Olympiastadion eine halbe Stunde nach Mitternacht Besuch in Schwabing auf seinem Hotelzimmer bekam, wie viele Intrigen bei Inter abliefen, wie es war, mit dem jetzigen Bayern-Trainer Carlo Ancelotti als Nebenspieler den Scudetto mit AS Roma zu gewinnen, wie unaufgeregt der schwedische Trainer Niels Liedholm die Faxen von Brasilien-Star Falcao ertrug, die Startruppe damals mitten unter der Saison während des Titelkampfs gegen Juventus zu drei Skitagen in die Alpen verfrachtete, ist selbst daran schuld. Wenn Herzog einige Sprüche von Werder Bremens Erfolgscoach Otto Rehhagel am Weg zum Meistertitel preis gibt, erzählt, was ihm in München bei Bayern passierte, wird auch jeder auf seine Rechnung kommen. Auch seine sechs Jahre auf der Betreuerbank des US-Team als rechte Hand von Jürgen Klinsmann, mit dem er ja bei Bayern gespielt hatte, sind sehr interessant. Wie er die Mannschaft zum Sieg im Gold Cup coachte, weil Klinsmann im Finale gesperrt war, was man alles bei Spielen in Honduras und Mexiko, bei einer Weltmeisterschaft in Brasilien erlebt, das ist schon hörenswert. Polster hat auch einen reichen Erfahrungsschatz: Die Schwierigkeiten in der Anfangszeit als Legionär bei Torino, wie er danach Sevilla eroberte und es nach fünf Jahren in Spanien auch beim 1.FC Köln polstern ließ. Mit oder ohne fabulöse Thekenschlampen. Wo er bis heute Kult ist.
Didi Kühbauer kann aufklären, wie Rapid am Weg zum Meistertitel und ins Europacupfinale 1996 um so viel besser funktionierte als heute. Wie es gelang, Individualisten wie auch den bereits verstorbenen bulgarischen Abwehrchef Trifon Ivanov mit all seinen Launen unter einen erfolgreichen Hut zu bringen. Welche Späße damals den berühmten „Daltons“ um ihn und Zoki Barisic einfielen.
Einige Sprüche von Toni „Rambo“ Pfeffer sind bis heute legendär: „Der hat alle unsere Schwächen schamlos ausgenützt“, klagte er nach dem 1:6-Europacudebakel mit der Austria 1991 gegen Arsenal im Londoner Highbury-Stadion über den vierfachen Torschützen Alan Smith. 1999 prophezeite er zur Halbzeitpause ins ORF-Mikrofon von Andi Felber: „Hoch werd´ma nicht mehr gewinnen“. Das war beim historischen 0:9-Debakel mit Österreichs Team in der EM-Qualifikation gegen Spanien im Mestalla-Stadion von Valencia, als es bereits 0:5 stand. Frankie Schinkels weiß zu erzählen, wie es ist, wenn man für Österreich unter dem legendären Ernst Happel im Heimatland Holland beim 2:3 in Sittard ein Kopftor erzielt. Artner kann berichten, wie er vier Tage nach Happels Tod beim 0:0 gegen Deutschland am 18. November 1992 in Nürnberg nach einem „Gefecht“ mit Lverkusen-Torjäger Ulf Kirsten die rote Karte sah und Kühbauer den englischen Referee Joseph Worell mit „and him“-Rufen dazu brachte, auch Kirsten auszuschließen. Markus Schopp weiß vieles über die Glanzzeiten mit Sturm, als es unter Ivica Osim als bisher einziger österreichischer Mannschaft gelang, Gruppensieger in der Champions League zu werden. Über seine Zeit zuvor beim Hamburger SV und in Italien bei Brescia mit prominenten Mitspielern. Ihre Namen: Roberto Baggio und Pep Guardiola, Jahre später Trainerstar beim FC Barcelona, Bayern München und jetzt bei Manchester City.
Ob sich das alles in vier Stunden ausgehen wird? Der Erfolg scheint garantiert. Und damit wohl auch, dass die erste Fahrt des Kicker-Dampfers keine einmalige Angelegenheit bleiben wird.