Fußball

Noch kein Sieg gegen Rangnick: Ist auch das für Nagelsmann beängstigend?

Zwei Tage vor dem Aufeinandertreffen gab es für Deutschland und Österreichs Team in Berlin und Wien ein ähnliches Programm: Treffen mit den Fans. Die Stimmung war im Wiener Prater besser als im Marienfeld vor dem Olympiastadion. Dort fehlten die Teamspieler, die am Abend davor gegen die Türkei 2:3 verloren. Der nachvollziehbare Grund: Die „Spielbesprechung“ bei Teamchef Julian Nagelsmann dauerte länger als geplant. Dem teilte „Bild“ außerdem mit, dass es beängstigend ist, von der Nummer 38 der Weltrangliste, die nicht in stärkster Besetzung angetreten war, drei Tore zu kassieren, wenn zuvor der Teamchef die Defensivarbeit in den Mittelpunkt stellte.  Wie erwartet wurde Nagelsmann die Nominierung von Kai Havertz (Bild oben) als linker Verteidiger vorgeworfen, weil er auf dieser Position weder bei Leverkusen noch bei Chelsea und Arsenal eingesetzt wurde. Bei den „Bild“-Noten bekam Nagelsmann deswegen die schlechteste: Fünf für den Teamchef, der plötzlich Druck hat.

Österreich & Ralf Rangnick wird als unangenehme Kombination gesehen. Ob es für Nagelsmann beängstigend ist, bisher in drei Duellen gegen Rangnick nie gewonnen zu haben? Die gab es in der Saison 2018/19, als Rangnick Trainer bei RB Leipzig war und Nagelsmann bei Hoffenheim. In der Bundesliga gewann Leipzig in Hoffenheim 2:1, schaffte daheim ein 1:1. In der zweiten Pokalrunde schlug Leipzig Hoffenheim 2:0. Österreichische Teamspieler waren daran beteiligt: Bei Rangnick Marcel Sabitzer und Konrad Laimer, bei Hoffenheim Stefan Posch und Florian Grillitsch. Zumindest in der Samstag-Besetzung ist die Nagelsmann-Abwehr sicher schlechter als die von Rangnick.  Unter anderem, weil eine Persönlichkeit fehlt, die Österreich mit Kapitän David Alaba hat. Aber wahrscheinlich wird Nagelsmann in Wien Routinier Mats Hummels, der gegen die Türkei wegen Rückenbeschwerden fehlte, im Abwehrzentrum bringen. Die „Bild“-Befürchtung: Das Spiel am Dienstag könnte eher bei Österreich die EM-Vorfreude wecken als bei Deutschland.

Bei Österreich sorgte es sicher nicht für Beunruhigung oder gar Beängstigung, dass sich die vagen Hoffnungen auf den Gruppensieg wie erwartet nicht bestätigten. Belgien fertigte in Brüssel Aserbaidschan 5:0 (4:0) ab, bestätigte sich als beste Mannschaft der Gruppe. Auch wegen Romeo Lukaku, der zwischen der 17, und 37. Minute vier Tore erzielte. Einen Stürmer von dieser Klasse, mit dieser Durchschlagskraft hat Österreich einfach nicht. Etwas beunruhigend könnte für Österreich sein, dass Schottland Sonntag im Glasgower Hampden-Park Norwegen nicht bezwingen konnte. Der verletzte Goalgetter Erling Haaland fehlte bei Norweger, Joker Mohammed Elyounoussi vom dänischen Meister FC Kopenhagen schaffte in der 86. Minute den Ausgleich zum 3:3 (2:2). Damit bleibt Österreich bei der EM-Auslosung am 2. Dezember in Topf zwei. Der Gegner aus Topf drei könnte Holland, Kroatien oder Titelverteidiger Italien sein.

Als 17. Nation nach Albanien, Belgien, Veranstalter Deutschland, Dänemark, England, Frankreich, Holland, Österreich, Portugal, Rumänien, Schottland, der Schweiz, der Slowakei, Spanien, der Türkei und Ungarn löste Sonntag Serbien das EM-Ticket. Ohne Salzburg-Legionär Strahinja Pavlovic reichte in Leskovac ein 2:2 (1:0) gegen Bulgarien.

 

Foto: DFB.

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