Fußball

Rangnick hat keinen Grund, an den ersten elf etwas zu ändern

Kein Training, nur Regeneration war am Tag nach dem 2:0 gegen Estland in Tallinn angesagt. Zwei Tage mehr Pause als Deutschland könnten sich vor dem „Derby“ am Dienstag, wie Teamchef Ralf Rangnick das Prestigeduell gegen den großen Nachbarn im ausverkauften Happel-Stadion bezeichnete, durchaus positiv auswirken. Da beim Pflichtsieg  keiner aus der Startelf abfiel, sich auch keiner verletzt, gibt es für Rangnick eigentlich keinen Grund, an den ersten elf etwas zu ändern. Auch wenn sie Donnerstag nicht am Limit waren, wie Rangnick feststellte. Dienstag werden sie ihm näher kommen müssen. Also acht Legionäre aus der deutschen Bundesliga wie Torschütze Philipp Lienhart (Bild) und zwei mit deutscher Vergangenheit, Kapitän David Alaba und Stefan Posch. Sieht alles danach aus, als sollten Spieler von Bayern München, RB Leipzig, Borussia Dortmund und auch Real Madrid aufeinandertreffen. Denn Alabas Nebenspieler Antonio Rüdiger ist im deutschen Abwehrzentrum gesetzt.

Samstagabend werden Österreichs Spieler vor dem TV-Schirm sitzen und beobachten, wie Deutschen im Berliner Olympiastadion, wo am 24. Juli 2024 das Endspiel der Europameisterschaft stattfinden wird, gegen die Türkei spielt. Für Alabas Freund aus Bayern-Zeiten, Joshua Kimmich, werden die Partien in Berlin und Wien zu Tagen der Wahrheit. Teamchef Julian Nagelsmann legte sich zwar fest, ihn nur im zentralen Mittelfeld einzusetzen und nicht wie am Anfang seiner Teamkarriere als rechter Verteidiger. Aber da Kimmich bei den ersten Spielen der Nagelsmann-Ära, dem 3:1-Sieg gegen die USA und dem 2:2 gegen Mexiko erkrankt fehlte, konnte sich auf dieser Position Pascal Groß, der 32 jährige Legionär von Brighton/Hove profilieren. Daher werden die anstehenden November-Spiele für Kimmich, der im Team nicht mehr unumstritten ist, im Mittelfeld-Zentrum neben Kapitön Ilkay Gündogan zur Bewährungsprobe. Gündogan spielt Samstag erstmals gegen das Land, in dem seine Eltern leben. Weder in Berlin noch in Wien wird Barcelona-Legionär Marc Andre ter Stegen im Tor spielen. Er fällt mit Rückenproblemen aus. Aber an ein Blitzcomeback von Manuel Neuer dachte Nagelsmann nicht. Frankfurt-Kapitän Kevin Trapp dürfte den Vorzug gegenüber dem als Elfmeterkiller bekannten Oliver Baumann von Hoffenheim und Janis Blaswich von Leipzig bekommen. Baumann und Blaswich sind Neulinge. Beim letzten Aufeinandertreffen von Österreich und Deutschland, das vor fünfeinhalb Jahren in Klagenfurt mit einem 2:1 für Rot-Weiß-Rot endete, spielte aus Österreichs Estland-Startelf von Beginn an nur Alaba. Vom derzeitigen Nagelsmann- Kader waren damals Kimmich, Rüdiger, Dortmund-Verteidiger Niklas Süle, Gündogan, Julian Brandt und Leroy Sane erste Wahl.

Albanien und Dänemark stehen seit Freitag als 13. und 14. Teilnehmer für die Europameisterschaft fest. Albanien reichte ein 1:1 in Moldau zur zweiten EM-Teilnahme nach 2016. Tschechien sorgte mit dem 1:1 in Warschau dafür, dass Robert Lewandowski mit Polen scheiterte, darf das Heimspiel gegen Moldau nicht verlieren, um in Deutschland dabei zu sein. Dänemark gelang in Kopenhagen ein 2:1 gegen Slowenien, Österreichs Nachbar braucht Montag in Laibach ein Unentschieden gegen Kasachstan für das EM-Ticket. Italien gelang in Rom mit 5:2 (3:0) gegen Nordmazedonien den ersten von zwei notwendigen Schritten. Der zweite muss Montag in Leverkusen gegen die Ukraine mit einem Unentschieden gelingen.

Foto: ÖFB/Christopher Kelemen.

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