Fußball

Rapids „zacher Winterkick“: Drei Spiele in sieben Tagen sind keine Ausrede! Krach um Schwab

Rapids Kapitän Stefan Schwab bezeichnete das dritte Spiel hintereinander  ohne Sieg, das 0:0 in Wolfsberg, ehrlich vor den „Sky“-Kameras als einen  „zachen Winterkick“. Bei weitem nicht so attraktiv wie die Photos der Rapid-Spieler im neuen Fanartikel-Katalog wie oben das von Lucas Galvao. Rapids Ehrenkapitän Heribert Weber ging im Hütteldorfer „Sky“-Studio sogar noch eine Spur weiter, redete von einem Duell Not gegen Elend, wobei für ihn die Not Wolfsbergs nicht annähernd so groß war wie das spielerische Elend in Grün-Weiß. Wolfsberg konnte mit dem Punkt trotz der 12.Runde hintereinander ohne Sieg besser leben als Rapid. In Wolfsberg gewann sechs Tage zuvor sogar die Austria trotz ihres Formtiefs und mit allen personellen Problemen in Unterzahl. Wenn auch glücklich in der Nachspielzeit, so doch.

Ausgerechnet seit der vielleicht besten Leistung dieser Saison, dem 2:3 in Salzburg, scheint die Luft bei Grün-Weiss draussen zu sein. Wie wenn man mit einer Nadel in einen aufgeblasenen Luftballon sticht, aus dem dann langsam, aber sicher die Luft entweicht. Beim 1:2 gegen Altach gelang es noch Chancen für zwei Siege herauszuspielen, bei Temperaturen  um den Gefrierpunkt  in der trostlosen Wolfsberger Atmosphäre nicht mehr. Schwab sah das realistisch: „Normal nützen wir viele Chancen nicht, diesmal die wenigen. Also muss den Punkt mitnehmen. Wir sind schon mehrmals mit keinem aus Wolfsberg heim gefahren.“ Trainer Goran Djuricin gab zu, sehr enttäuscht zu sein. Zu wenig Effizienz, zu wenige Ballstafetten, zu wenig Bewegung gegen die tief stehende Fünfer-Abwehr der Kärntner, ein grausliches Winterspiel. Als der eingewechselte Eren Keles in der letzten Minute der Nachspielzeit völlig unbedrängt keine Flanke zu Stande brachte, sondern nur einen harmlosen Roller, fehlte Djuricin dafür jedes Verständnis. Zu Recht. Dabei  gehört Keles zum Unterschied von anderen zu den Spielern, die er forciert

Auch dem Trainer fehlte vorher die zündende Idee. Die drei Änderungen gegenüber Altach ergaben sich zwangsläufig: Stephan Auer und Max Hofmann kamen nach den Gelbsperren zurück, Thomas Schrammel und  Dejan Ljubicic ersetzen  die gesperrten Boli Bolingboli und Thanos Petsos. Giorgi Kvilitaia blieb wieder drinnen. Nur drei Legionäre in der Startelf, Veton Berisha weiter ausser Gefecht, aber Steffen Hofmann nach seinem Neunminuten-Kurzauftritt gegen Altach nicht einmal im Kader. Vielleicht blieb ihm dadurch etwas erspart. Für Kvilitaia kam nach 63 Minuten die „Erlösung“ durch Philipp Schobesberger. Der musste zehn Minuten auf seinen ersten Ballkontakt warten, der zugleich die größte Chance im ganzen Spiel bedeutete. Bei der er aber an der starken Reaktion von Wolfsbergs Torhüter Alexander Kofler scheiterte.

Djuricin sah diese Szene nicht als einzige Chance in den ganzen 93 Minuten, sondern erkannte insgesamt drei Sitzer. Auch bei einem Schuss von Thomas Murg, der vorbei ging, einem Kopfball von Kvilitaia, bei dem wenig fehlte. Das ist ihm unbenommen, aber ändert nichts an der enttäuschenden Vorstellung, die leider wieder an den Herbst 2016 erinnerte: „Am Ende einer langen Saison haben wir auch das dritte Spiel in einer Woche gespürt“, meinte Djuricin.

Das darf aber keine Begründung oder gar Entschuldigung sein. Ohne Europacup hielt sich die Belastung für Rapid durchaus in vertretbaren Grenzen. In Wolfsberg war es das 21.Spiel seit 16. Juli. Salzburg und Austria bestreiten Sonntag das 32.! Rapid liegt schon je elf Punkte hinter Herbstmeister Salzburg und Sturm Graz, das dank des 21jährigen, im August aus Finnland geholten Nigeria-Stürmers Emeka Eze in Altach ein 0:1 in ein 2:1 verwandelte und nur noch zwei vor der Admira nach dem 1:0 der Südstädter in der Nachspielzeit gegen Mattersburg. Plötzlich sind die schweren Zeiten in Grün-Weiß wieder da. Und auch unangenehme.

Seit Referee Dieter Muckenhammer anonyme Morddohungen, die er und sein Kollege Manuel Schüttengruber nach Rapids Spielen gegen Salzburg und Altach , via e-mail erhielten öffentlich machte, auch bei der Polizei anzeigte. Dagegen ist nichts einzuwenden, denn diese Drohungen gehen viel, viel  zu weit. Aber trotzdem war es von Muckenhammer nicht angebracht, Rapids Kapitän Schwab für eine Behauptung, die der Salzburger nachweislich nie machte, als „charakterlos“ abzuqualifizieren. Rapids Führungsetage distanzierte sich von den Drohungen, legte aber gegen Schüttengruber wegen dessen Äusserungen nach. Geht davon aus, dass Muckenhammer wegen seiner offen zur Schau getragenen Aversion gegen Schwab bei keinem Rapid-Spiel mehr eine offizielle Funktion haben wird. Und das ist sogar nachvollziehbar,

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