Dienstag machte Red Bull Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter gemeinsam mit Sportchef Christoph Freund den Leihvertrag mit Rückkehrer Bernardo bis Saisonende perfekt, drei Tage später der Meister die Vertragsverlängerung mit dem für die kaufmännischen Agenden zuständigen Reiter bis 30. Juni 2024. Nichts anderes war nach den bisher erfolgreichen vier Jahren Reiters in Diensten von Salzburg zu erwarten. Vor allem in so schweren und herausfordernden Zeiten wie diesen bezeichnete dies der Vorstandvorsitzende Harald Lürzer als alternativlos. Aktuell beschäftigt Reiter auch die Doping-Causa um Mohamed Camara und Sekou Koita. Die bekamen bei Malis Nationalteam vor dem Match gegen Namibia in Windhoek vom Teamarzt ein Mittel gegen Höhenangst, das verbotene Substanzen enthielt. Nachgewiesen wurde dies bei einem routinemäßigen UEFA-Test im November vor dem Champions League-Spiel bei Bayern München. Salzburg erfuhr dies im Dezember, setzte daher beide zur Vorsicht im letzten Spiel vor Weihnachten, das gegen Wolfsberg verloren ging, nicht ein. Sonntag könnte dies Trainer Jesse Marsch tun, wenn Salzburg in Altach zum Auftakt des Mammutprogramms mit zehn Partien in Bundesliga, Uniqa-Cup und Europa League bis Ende Februar versuchen wird, mit einem Sieg Platz eins von Rapid zurückzuholen.
Weil die UEFA bisher die Afrikaner nicht suspendierte hat. Bis Montag bleibt im Zuge des eröffneten Verfahrens Zeit die schriftliche Stellungnahme abzugeben. Was bereits geschah. Wann die Entscheidung fällt, ob der Fehler von Malis inzwischen zurückgetretenen Teamarzt auch für die Spieler und damit auch Salzburg Konsequenzen hat, weiß keiner. Salzburg hat großes Interesse daran, dass dies so schnell geschieht, auf jeden Fall vor dem Europa League-Duell gegen Villarreal am 18, Februar. Aber ob es dazu kommt? Sollten Camara und Koita in Altach nicht zum Einsatz kommen, dann hat das mehr damit zu tun, dass beide beim einzigen Test während der Vorbereitung, mit der Marsch zufrieden war, gegen Vorwärts Steyr aus Fitnessgründen fehlte. Der Trainer ist darauf eingestellt, dass es in Altach, wo Salzburg am 2. März 2020 verloren hatte, wegen des Terrains, auf dm Mittwoch noch Schne lag, kein schönes Spiel geben wird. Bei dem Salzburg aber die nötige Mentalität haben werde, um über Zweikampfstärke und eventuell Standards drei Punkte zu holen. Beim ersten Bundesligaspiel des Amerikaners Brenden Aaronson. Von dem kann man ausgehen, vom Comeback des Franzosen Antoine Bernede nach eineinhalb Jahren Pause nicht. Da es von Marsch sehr positive Kommentare zur Rückkehr von Bernardo gab, scheint auch der Einsatz des Brasilianers möglich zu sein.
Sieben Mal überwinterte Salzburg in den letzten 15 Jahren als Erster, holte danach immer den Meistertitel. Es gehört zum gesunden Selbstbewusstsein des Titelverteidigers, dass dies auch beim achten Mal: „Wir sind bereit für einen Super-Frühling“, versprach Marsch. Verhindern will dies nicht nur Rapid, sondern auch der LASK. Die Linzer empfangen in Pasching mit WSG Tirol einen der positiven Überraschungen der Saison. Bei der die letzten zwei Tage im Zeichen der Trauer über den Tod von Ehrenpräsident Gernot Langes-Swarovski standen, In den Achtzigerjahren hatte er als Boss Trainerguru Ernst Happel nach Innsbruck geholt, dazu große Namen wie Hansi Müller und Pipo Gorosito, überdies Bruno Pezzey die Rückkehr aus der deutschen Bundesliga ermöglicht. 2013 bat er seine Tochter Diana mit den Worten „das kann keine besser wie du“, sich als Präsidentin um den Aufschwung von WSG Wattens zu kümmern. Das wurde zur Erfolgsstory einer Powerlady: Nicht mehr im Schatten von Wacker Innsbruck, sondern über die Regionalliga bis in die Bundesliga.
Foto: Red Bull Salzburg.
