Fußball

Trotz Personalnot kam Salzburgs Retter von der Bank

Die Personalnot bei Meister Red Bull Salzburg war ein großes Thema vor dem Spitzenspiel gegen den Sensationsvierten Hartberg. Trainer Gerhard Struber sprach von  „aus dem letzten Loch pfeifen“. Trotzdem saßen Spieler wie Nicolas Capaldo, Lucas Gourna-Douath und Roko Simic, die normal zur ersten Garnitur gehörten, auf der Bank. Von dort kam auch der Vater des Sieges: Der 20 jährige Joker Dorgeles Nene (Bild), nach 58 Minuten eingewechselt, traf fünf Minuten vor Schluss per Kopf zum glücklichen 3:2 (1:1) vor nur 7453 Zuschauern, rettete damit den Salzburgern die Tabellenführung. Die „Notbesetzung“ gab es schon in der Abwehr. Mit dem 19 jährigen deutschen Nachwuchsteamspieler Leandro Morgalla als Rechtsverteidiger, der Premiere von Amar Dedic im Abwehrzentrum neben Strahinja Pavlovic und Daouda Guindo als Linksverteidiger. Von ihm kam die Flanke zum Siegestreffer. Vielleicht kein Zufall, dass deshalb Salzburg beide Hartberger Tore per Kopf nach Standardsituationen kassierte. Deshalb hatte auch Sky-Experte Marc Janko im Studio kein gutes Gefühl für das Champions League-Spiel am Mittwoch bei Real Sociedad in San Sebastian. Dort kann Guindo nicht spielen, da er für die Königsklasse nicht gemeldet wurde. Daher wird auf die Fitness von Kapitän Andreas Ulmer gehofft. Nächste Runde gegen Wolfsberg fehlt Pavlovic im Abwehrzentrum, da er die fünfte gelbe Karte bekam,

Hartberg erlitt sein übliches Salzburg-Schicksal: Lange auf Augenhöhe, phasenweise die bessere Mannschaft, speziell in der ersten Hälfte, aber am Ende nichts mitgenommen. „Wir haben es vergeigt“, musste Trainer Markus Schopp wieder einmal feststellen. Die Leistung fand er besser als beim letzten glücklichen 1:0 über Rapid. Nach der Führung durch den Schotten Ibane Bowat gab es den Sitzer zum 2:0 durch Dominik Frieser, der an Teamtormann Alexander Schlager scheiterte.  Entgegen dem Spielverlauf fiel in der sechsten Minute der achtminütigen Nachspielzeit der ersten Hälfte der Ausgleich durch Petar Ratkov. Die lange Nachspielzeit gab es wegen VAR-Problemen und der Verletzung des bis dahin guten Hartbergers Donis Avdijaj, der nach einem Zusammenprall mit Mads Bistrup mit Verdacht auf Rippenbruch ausschied. Das 2:1 des Israeli Oscar Gloukh konnte Hartberg durch den Ex-Salzburger Ousmane Diakite noch egalisieren, weil Salzburg Topchancen auf den dritten Treffer ausließ. Aber dann kam noch Nene, der ab der 58. Minute Karim Konate ersetzte. Vor zwei Jahren kam Mali-Legionär Nene mit 18 nach Salzburg, wurde im Frühjahr 2022 an Ried verliehen, die ganze Saison nach Belgien zu Westerlo, von wo ihn Ex-Sportchef Christoph Freund zurückbeorderte. Das Siegestor war Nenes zweiter Treffer in 15 Runden, in denen er 14  Einsätze hatte. Elf davon als Joker.

Ohne den erkrankten Tormann Kjell Scherpen und den verletzten Abwehrchef Gregory Wüthrich blieb Sturm mit Salzburg gleichauf, bezwang den vor der Pause gefällig spielenden, aber doch harmlosen, weiter sieglosen Letzten Austria Lustenau 2:0 (0:0). Erst die Führung durch den Slowenen Tomi Horvat brachte die Grazer vor 11 618 Fans in Schwung: „Wir sind richtig wütend aus der Pause gekommen“, gestand Trainer Christian Ilzer. Im Tor debütierte der 21 jährige Luka Maric, der 1,94 Meter große Sohn des Langzeit-Zeugwarts von Sturm, und blieb ungeschlagen. Das bezeichnete Ilzer als „wunderschöne Geschichte“. Der Dritte LASK schlug fünf Tage vor seinem „Spiel des Jahres“ gegen Liverpool an der Anfield Road WSG Tirol durch ein Tor von Kapitän Robert Zulj 1:0 (0:0), musste froh sein, dass die Tiroler ihre Möglichkeiten zum Ausgleich nicht nützten. Das heftige Schneetreiben deckte auf, dass die Rasenheizung im neuen Linzer Stadion nicht optimal funktioniert. Die weißen Bälle mussten daher gegen welche in oranger Farbe getauscht werden.

Foto: Red Bull Salzburg.

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