Ralph Hasenhüttl verlangte von seiner Mannschaft eine Reaktion auf die unnötige 2:3-Heimpleite gegen Wolverhampton nach 2:0-Führung und bekam sie: Drei Tage später jubelten Hasenhüttl und sein Assistent Richard Kitzbichler Dienstag Abend im Süden Londons über Southamptons vierten Auswärtssieg hintereinander, das 2:0 (1:0) bei Crystal Palace. Vier Auswärtssiege hintereinander schafften die „Saints“ erst zum zweiten Mal in der Klubgeschichte. erstmals seit 2014/15. Aus den letzten sieben Runden holte Southampton von 21 möglichen Punkten 16. Das hört sich wirklich gut an. Damit überholte in der Tabelle Arsenal (mit zehn Mann 2:2 im Londoner Derby bei Chelsea an der Stamford Bridge), Newcastle, den möglichen neuen Klub von Valentino Lazaro, der in Liverpool bei Everton bis zur 91.Minute 0:2 zurücklag, dann durch zwei Tore des französische Innenverteidigers Florian Leujene auf wundersame Weise ein 2:2 schaffte, Everton und Crystal Palace, liegt erstmals unter Hasenhüttl in den Top Ten, schaffte einen einstelligen Tabellenplatz, hat als Neunter acht Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Da kann man nur frei nach dem Hit der Stoakogler, Steirermen are very good for Hollywood, sagen: Steirerman Hasenhüttl is very good für Southampton! Gratulation! Er macht in der teuersten Liga der Welt Reklame für österreichische Trainer, auch wenn er in Deutschland die Trainerausbildung absolvierte.
Hasenhüttl rotierte nur an zwei Positionen: Für den an der Achillessehne verletzten polnischen Teamverteidiger Jan Bednarek kam der Däne Yannick Vestergaard, dazu der Ire Michael Obafemi für Torjäger Danny Ings. Als Hasenhüttl ihn nach 70 Minuten einwechselte, stand es bereits 2:0. Nathan Redmond war als einer der Väter des Sieges an beiden Toren beteiligt: Die Führung nach 22 Minuten erzielte er selbst mit einem Traumtor aus 25 Metern, das 2:0 nach 48 Minuten durch den schottischen Teamspieler Stuart Armstrong (Bild oben) bereitete er vor. Erst vor dreieinhalb Wochen war Southampton daheim im St.Marys auf Crystal Palace getroffen. Damals schaffte Southampton nur,einen 0:1-Rückstand zu egalisieren, Dienstag reichte es zu drei Punkten. Im Selhurst Park hatten bei der Mannschaft von Englands 72 jährigem Traineroldie Roy Hodgson in dieser Saison zuvor nur der FC Liverpool,Manchester City und Leicester, also die ersten Drei gewonnen. Damit bestätigte sich Hasenhüttls Truppe als eine der besten Auswärtsmannschaften: „Wir haben super verteidigt, eine überragende Mentalität gezeigt“, freute sich der Grazer, „das war eine der besten Saisonleistungen, wir hätten höher gewinnen können.“
Von Platz neun kann Southampton in dieser Runde keiner mehr verdrängen. Die nächste Aufgabe für Southampton: Samstag in der vierten Runde des FA-Cups daheim Tottenham. In der Premier League hatte Hasenhüttl am Neujahrstag das Trainerduell gegen Jose Mourinho 1:0 gewonnen. Viel schlechter als für Hasenhüttl lief es für den zweiten österreichischen Trainer auf der Insel: Gerhard Struber bezog in der zweiten Liga, der Championship, mit Barnsley daheim ein 0:3 (0:3)-Debakel gegen den Sechsten Preston North End. Damit vergrößerte sich der Rückstand ans rettende Ufer auf vier Punkte.
Foto: FC Southampton.
